Vorläufige GKV-Finanzergebnisse 2016

Kassen horten 25 Milliarden, Hersteller laufen Sturm 

Berlin - 06.03.2017, 12:45 Uhr

Die gesetzlichen Kassen sind von Kostenexplosionen weit entfernt - auch im Arzneimittelbereich. (Foto: Setareh / Fotolia)

Die gesetzlichen Kassen sind von Kostenexplosionen weit entfernt - auch im Arzneimittelbereich. (Foto: Setareh / Fotolia)


Die Krankenkassen haben das vergangene Jahr klar im Plus abgeschlossen. Die Gesamt-Reserve von Kassen und Gesundheitsfonds lag Ende 2016 bei insgesamt 25 Milliarden Euro. Die Ausgaben entwickeln sich moderat – auch bei Arzneimitteln. Gestiegen sind dafür erneut die Einsparungen aus Arzneimittel-Rabattverträgen.

Um die GKV-Finanzen ist es weiterhin gut bestellt. Die Krankenkassen erzielten 2016 einen Überschuss von rund 1,38 Milliarden Euro: Einnahmen von rund 224,15 Milliarden Euro standen Ausgaben von rund 222,77 Milliarden Euro gegenüber. 2015 lag der Ausgabenüberhang noch bei 1,13 Milliarden Euro.

Die Finanz-Reserven der Kassen stiegen auf mehr als 15,9 Milliarden Euro. Am Ende des vergangenen Jahres betrug die Gesamt-Reserve von Krankenkassen und Gesundheitsfonds zusammen 25 Milliarden Euro. Das geht aus den vorläufigen Finanzergebnissen 2016 hervor, die das Bundesgesundheitsministerium (BMG) am heutigen Montag veröffentlicht hat.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sieht seine Politik durch diese Entwicklung bestätigt. Verunsichernde Panikmache bei Versicherten habe sich als falsch erwiesen, erklärte er. Verschiedene Kassen hatten immer wieder auf die gesetzgeberisch veranlassten Kostensteigerungen hingewiesen – etwa im Krankenhaus oder der Pflege – und vor steigenden Zusatzbeiträgen für die Versicherten gewarnt. Doch Gröhes Finanzspritzen in einzelne Leistungsbereiche machen sich in der Finanzstatistik bislang nicht negativ bemerkbar. Der Minister ist überzeugt: „ Wir haben die notwendigen Verbesserungen, etwa im Bereich der Prävention, der Hospiz- und Palliativversorgung oder der Stärkung von Stationspflege und Hygiene im Krankenhaus, mit Augenmaß und stets mit Blick auf ihre langfristige Finanzierbarkeit auf den Weg gebracht.“

AOKen mit größtem Plus, IKKen mit Defizit

Allerdings hat sich die Lage nicht bei allen Kassenarten gleich gut entwickelt. Von den 1,38 Milliarden Euro Überschuss verbuchen die elf AOKen mit rund 935 Millionen Euro den größten Teil für sich. Bei den Ersatzkassen belief sich das Plus auf 321 Millionen Euro, die Betriebskrankenkassen kamen auf 29 Millionen Euro, die Knappschaft-Bahn-See auf 100 Millionen Euro und die landwirtschaftliche Krankenversicherung auf 34 Millionen Euro. Lediglich die Innungskrankenkassen wiesen ein Defizit von rund 33 Millionen Euro aus.

Ein Blick auf die Ausgabenentwicklung zeigt: Mit einem Plus von 3,3 Prozent je Versicherten war er so niedrig wie seit 2012 nicht mehr. Er lag sogar geringfügig unterhalb des Ausgabenzuwachses, den der Schätzerkreis in seiner im Oktober 2016 aktualisierten Prognose für 2016 abgegeben hatte – er war von Mehrausgaben von 3,4 Prozent ausgegangen, im Oktober 2015 hatte er sogar zunächst mit einem Plus von 4,3 Prozent gerechnet.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

Zur Begrüßung Retax von Jeff ...

von Christian Timme am 06.03.2017 um 15:12 Uhr

Was deutsche Apotheker sich immer gewünscht haben ... es geht ... die KKs werden jetzt retaxiert ... von Amazon. Die SPD hat zusätzlich noch "Steuererleichterungen" versprochen damit die Logistik von Amazon nicht von Uber übernommen werden muss. Uberraschungen für Politiker aus Murksmany, Jeff holt sich noch zusätzlich die paar Mrd. der KK, dafür spielt er dann NATO und schickt wenns brennt seine Camouflage-Dronen gegen Putin. Die neue BW hat schon Asyl in Frankreich beantragt, Opel ist je schon drüben ... Deutsche sollten sich schon mal hinter den Rhein zurückziehen, alles davor brauchen Jeffs-Dröhnchen, ein bisschen Luftraum braucht der Kollateralschaden schon. Danach könnte ein bisschen Russisch hilfreich sein, Mandarin ist auch im "Kommen" ... Die neuen "Refugees" wollten auch mal Refugees sein und "Mamma Merkel" guten Tag sagen ... man kennt sich ja schon ... Schöne neue Welt, bis der Strom ausfällt ... war nur ein Szenario ... oder nur anything goes ...

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