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Vorläufige GKV-Finanzergebnisse 2016
Kassen horten 25 Milliarden, Hersteller laufen Sturm
3,85 Milliarden Euro Erlöse aus Rabattverträgen
Mit 3,1 Prozent mehr je Versicherten wuchsen die Arzneimittelausgaben leicht unter dem Durchschnitt. Absolut lag der Zuwachs bei 1,4 Milliarden Euro (4,1 Prozent) – knapp 38,5 Milliarden Euro flossen in diesen Sektor. Das sind 17 Prozent der Gesamtausgaben. Das BMG weist darauf hin, dass bei der Bewertung der aktuellen Zuwächse zu berücksichtigen ist, dass die Ausgaben für innovative Hepatitis-C-Arzneimittel 2016 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um rund 0,5 Milliarden Euro niedriger ausgefallen sind. Abermals sorgten zudem die Rabattvereinbarungen mit pharmazeutischen Unternehmen für Entlastung. Die Rabatterlöse sind 2016 um weitere 7,8 Prozent auf rund 3,85 Milliarden Euro gestiegen.
Die Ausgaben für den größten GKV-Kostenblock – die Krankenhausbehandlung – stiegen 2016 je Versicherten um 2,8 Prozent (absolut: 3,8 Prozent) auf 73,7 Milliarden Euro. Dabei erhielten die Krankenhäuser allein von den Krankenkassen 2016 rund 2,66 Milliarden Euro mehr als im Jahr 2015. Das BMG weist aber darauf hin, dass einige Maßnahmen des GKV-Versorgungsstärkungsgesetzes und des Krankenhausstrukturgesetzes teilweise mit erheblichen Verzögerungen umgesetzt wurden und daher nicht vollständig finanzwirksam werden konnten.
Die Ausgaben für die ärztliche Behandlung stiegen je Versicherten um rund 3,4 Prozent auf 40,7 Milliarden Euro. Für zahnärztliche Behandlung gaben die Krankenkassen je Versicherten 3,1 Prozent mehr aus (10,6 Milliarden Euro), beim Zahnersatz gab es je Versicherten einen Rückgang von -1,3 Prozent (3,3 Milliarden Euo).
Im Bereich der Präventionsleistungen stiegen die Ausgaben 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 55 Prozent – allerdings auf vergleichsweise geringem Niveau. In Euro sind es 172 Millionen mehr als im Jahr zuvor – nämlich rund 485 Millionen Euro. Deutliche und ebenfalls positiv zu bewertende Zuwächse gab es auch in der Hospiz- und Palliativversorgung.
Verwaltungskosten steigen – Kassen legen Geld für Altervorsorge zurück
Die Netto-Verwaltungskosten der Krankenkassen stiegen 2016 mit 4,5 Prozent je Versicherten (5,5 Prozent absolut) ebenfalls überdurchschnittlich. Dies ist laut BMG darauf zurückzuführen, dass eine Reihe größerer Krankenkassen angesichts der positiven Finanzentwicklung mehr Rückstellungen für die Altersversorgung ihrer Beschäftigten vorgenommen hat. Ohne diese – nicht zur Deckung laufender Verwaltungsausgaben erfolgenden – Zuführungen zu den Rückstellungen läge der Anstieg der Netto-Verwaltungskosten deutlich unterhalb des Anstiegs der Leistungsausgaben, betont das Ministerium. Es weist aber nochmals darauf hin, dass die Krankenkassen im Bereich der Verwaltungskosten gefordert blieben, sparsam mit den Beitragsmitteln der Versicherten umzugehen.
1 Kommentar
Zur Begrüßung Retax von Jeff ...
von Christian Timme am 06.03.2017 um 15:12 Uhr
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