Vorläufige GKV-Finanzergebnisse 2016

Kassen horten 25 Milliarden, Hersteller laufen Sturm 

Berlin - 06.03.2017, 12:45 Uhr

Die gesetzlichen Kassen sind von Kostenexplosionen weit entfernt - auch im Arzneimittelbereich. (Foto: Setareh / Fotolia)

Die gesetzlichen Kassen sind von Kostenexplosionen weit entfernt - auch im Arzneimittelbereich. (Foto: Setareh / Fotolia)


3,85 Milliarden Euro Erlöse aus Rabattverträgen

Mit 3,1 Prozent mehr je Versicherten wuchsen die Arzneimittelausgaben leicht unter dem Durchschnitt. Absolut lag der Zuwachs bei 1,4 Milliarden Euro (4,1 Prozent) – knapp 38,5 Milliarden Euro flossen in diesen Sektor. Das sind 17 Prozent der Gesamtausgaben. Das BMG weist darauf hin, dass bei der Bewertung der aktuellen Zuwächse zu berücksichtigen ist, dass die Ausgaben für innovative Hepatitis-C-Arzneimittel 2016 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um rund 0,5 Milliarden Euro niedriger ausgefallen sind. Abermals sorgten zudem die Rabattvereinbarungen mit pharmazeutischen Unternehmen für Entlastung. Die Rabatterlöse sind 2016 um weitere 7,8 Prozent auf rund 3,85 Milliarden Euro gestiegen.

Die Ausgaben für den größten GKV-Kostenblock – die Krankenhausbehandlung – stiegen 2016 je Versicherten um 2,8 Prozent (absolut: 3,8 Prozent) auf 73,7 Milliarden Euro. Dabei erhielten  die Krankenhäuser allein von den Krankenkassen 2016 rund 2,66 Milliarden Euro mehr als im Jahr 2015. Das BMG weist aber darauf hin, dass einige Maßnahmen des GKV-Versorgungsstärkungsgesetzes und des Krankenhausstrukturgesetzes teilweise mit erheblichen Verzögerungen umgesetzt wurden und daher nicht vollständig finanzwirksam werden konnten.

Die Ausgaben für die ärztliche Behandlung stiegen je Versicherten um rund 3,4 Prozent auf 40,7 Milliarden Euro. Für zahnärztliche Behandlung gaben die Krankenkassen je Versicherten 3,1 Prozent mehr aus (10,6 Milliarden Euro), beim Zahnersatz gab es je Versicherten einen Rückgang von -1,3 Prozent (3,3 Milliarden Euo).

Im Bereich der Präventionsleistungen stiegen die Ausgaben 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 55 Prozent – allerdings auf vergleichsweise geringem Niveau. In Euro sind es 172 Millionen mehr als im Jahr zuvor – nämlich rund 485 Millionen Euro. Deutliche und ebenfalls positiv zu bewertende  Zuwächse gab es auch in der Hospiz- und Palliativversorgung

Grafik: BMG

Verwaltungskosten steigen – Kassen legen Geld für Altervorsorge zurück

Die Netto-Verwaltungskosten der Krankenkassen stiegen 2016 mit 4,5 Prozent je Versicherten (5,5 Prozent absolut) ebenfalls überdurchschnittlich. Dies ist laut BMG darauf zurückzuführen, dass eine Reihe größerer Krankenkassen angesichts der positiven Finanzentwicklung mehr Rückstellungen für die Altersversorgung ihrer Beschäftigten vorgenommen hat. Ohne diese – nicht zur Deckung laufender Verwaltungsausgaben erfolgenden – Zuführungen zu den Rückstellungen läge der Anstieg der Netto-Verwaltungskosten deutlich unterhalb des Anstiegs der Leistungsausgaben, betont das Ministerium. Es weist aber nochmals darauf hin, dass die Krankenkassen im Bereich der Verwaltungskosten gefordert blieben, sparsam mit den Beitragsmitteln der Versicherten umzugehen.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

Zur Begrüßung Retax von Jeff ...

von Christian Timme am 06.03.2017 um 15:12 Uhr

Was deutsche Apotheker sich immer gewünscht haben ... es geht ... die KKs werden jetzt retaxiert ... von Amazon. Die SPD hat zusätzlich noch "Steuererleichterungen" versprochen damit die Logistik von Amazon nicht von Uber übernommen werden muss. Uberraschungen für Politiker aus Murksmany, Jeff holt sich noch zusätzlich die paar Mrd. der KK, dafür spielt er dann NATO und schickt wenns brennt seine Camouflage-Dronen gegen Putin. Die neue BW hat schon Asyl in Frankreich beantragt, Opel ist je schon drüben ... Deutsche sollten sich schon mal hinter den Rhein zurückziehen, alles davor brauchen Jeffs-Dröhnchen, ein bisschen Luftraum braucht der Kollateralschaden schon. Danach könnte ein bisschen Russisch hilfreich sein, Mandarin ist auch im "Kommen" ... Die neuen "Refugees" wollten auch mal Refugees sein und "Mamma Merkel" guten Tag sagen ... man kennt sich ja schon ... Schöne neue Welt, bis der Strom ausfällt ... war nur ein Szenario ... oder nur anything goes ...

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