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Das Modell der Zukunft
Merck-Chef will Bezahlung nur bei Heilung
Von Darmstadt ins Silicon Valley
Um die neuen Möglichkeiten zu erkunden und mit Firmen ins Gespräch zu kommen, begab sich Oschmann kürzlich ins kalifornische „Silicon Valley“. Seines Eindrucks nach haben sich die Entwicklungsmethoden in der frühen Forschung auch durch ausgefeilte Software extrem beschleunigt. „Die Digitalisierung gibt uns neue Handwerkszeuge, die Automatisierung vereinfacht die Prozesse“, erklärte der Merck-Chef – Daten könnten nun besser ausgewertet werden. „Die Zeit der Präzisionsmedizin, auf die wir schon vor zehn Jahren hofften, beginnt nun“, erklärte er.
So lasse sich bei Darmkrebs anhand biologischer Indikatoren bereits ablesen, bei wem ein bestimmtes Arzneimittel hilft, oder ob es nur zu Nebenwirkungen führt. „Die Zukunft könnte so aussehen: Morgens schaue ich in den Spiegel, der von Merck mit Sensoren und Diagnostik ausgerüstet ist“, sagte Oschmann. „Und der Spiegel sagt mir dann: Bei dir ist ein Biomarker zu erkennen, wenn er morgen wieder zu sehen ist, dann solltest du zum Arzt gehen.“
Indem Forscher und Ärzte nun das komplette Genom zusammen mit vielen anderen Informationen auswerten können, erhielten sie Antworten auf Fragen, die sie gar nicht gestellt hatten. „Das ist irre!“, betonte Oschmann gegenüber dem „Spiegel“. Zusammen mit dem US-amerikanischen Start-up Palantir hat Merck eine Kooperation abgeschlossen – ansonsten nimmt die Firma auch komplexe Datenanalysen für amerikanische Geheimdienste vor und soll auch beim Aufspüren von Osama bin Laden beteiligt gewesen sein.
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