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Arzneimittelkosten
Mondpreise oder sinkendes Preisniveau?
Kassen beklagen steigende Gesamtausgaben
Damit bewerten
die Herstellerverbände die Lage gänzlich anders als beispielsweise die DAK. Die
Kasse hatte am gestrigen Mittwoch anlässlich der Veröffentlichung des
AMNOG-Reports 2017 die „Mondpreise“ bei neuen Arzneimitteln kritisiert. Die
Arzneimittelausgaben im Gesundheitssystem stiegen trotz gesetzlicher Regularien seit Jahren. Das
aktuelle
Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz biete kaum Möglichkeiten die
steigenden Ausgaben für Arzneimittel einzudämmen, erklärt die Kasse.
Ein ähnliches Bild von den Arzneimittelpreisen
zeichnet der GKV-Spitzenverband. Zwar bestätigte Doris Pfeiffer,
Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, kürzlich, dass sich die hohen
Ausgabenzuwächse aus früheren Jahren wie zum Beispiel für neue
Hepatitis-C-Arzneimittel abgeschwächt hätten. Insgesamt, so der Verband, seien
die Arzneimittelausgaben in Deutschland in den vergangenen Jahren jedoch
gestiegen. Lagen diese 2011 noch bei 29,12 Milliarden Euro, betrug deren Wert
im Jahr 2015 rund 34,8 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr machten die
Ausgaben dann nochmal einen deutlichen Sprung, nämlich um rund 1,5 Milliarden
Euro auf 36,3 Milliarden Euro. Die Entspannung bei den Arzneimittelpreisen gibt
also offenbar nur relativ, nicht aber in absoluten Zahlen.
Paralellhandel hat sich umgedreht
Zudem hat das vergleichsweise niedrige Preisniveau in Deutschland nach
Angaben des vfa dazu geführt, dass sich inzwischen der Parallelhandel „völlig umgedreht“ hat.
Die offiziellen Anmeldungen bei der Europäischen
Arzneimittelbehörde EMA zeigten mit 70 Prozent mehr als doppelt so viele
Ausfuhren wie Einfuhren an. Dies belege,
dass das Preisniveau innovativer Arzneimittel in Deutschland so niedrig sei,
dass sich für Parallelhändler die Ausfuhr
in andere europäische Länder lohne, was hierzulande als mit einer der Gründe für Lieferengpässe gilt.
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