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Apothekerkammer Brandenburg
Dobbert will gegen Fremdbesitz-Strömungen kämpfen
Die Landesapothekerkammer Brandenburg hat am heutigen Mittwoch ihre Spitze neu gewählt. Jens Dobbert wurde als Präsident bestätigt, als neuer 1. Vizepräsident wurde Hansjörg Fabritz gewählt. Eine der wichtigen Aufgaben der nächsten Amtsperiode ist für Dobbert, gegen die jüngsten politischen Strömungen pro Fremdbesitz anzukämpfen.
Die Landesapothekerkammer Brandenburg hat bei ihrer konstituierenden Sitzung am 3. Mai ihren Präsidenten, Vizepräsidenten und den Vorstand neu gewählt. Jens Dobbert wurde als Präsident bestätigt – es gab lediglich drei Gegenstimmen. Zum neuen 1. Vizepräsident wählte die Kammerversammlung Hansjörg Fabritz. Sein Vorgänger Eckhard Galys war nicht mehr angetreten. Katrin Wolbring wurde als 2. Vizepräsidentin bestätigt.
Bewegung gab es auch im Vorstand: Fünf der acht bisherigen Beisitzer schieden aus (Stephan Creuzburg, Eckhard Galys, Sigrid Rzeczinski, Clemens Scholz und Annegret Suschowk). Der neue Vorstand setzt sich nun zusammen aus: Alexandra Dreher, Sabine Gohlke, Knut Hanika, Ilka Kunze, Ulrike Mahr, Anke Nedwed, Karen Pank, Tobias Strömer.
Dobbert bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen. Nun stünden viele Aufgaben bevor. Neben den Folgen des EuGH-Urteils und dem Kampf für das Rx-Versandverbot zeigte sich Dobbert vor allem erschüttert über das jüngst verabschiedete Bundestags-Wahlprogramm der FDP. Erstmals habe eine Partei die Abschaffung des Fremdbesitzes in ihr Wahlprogramm geschrieben. Aber auch unter jungen Vertretern der Union seien Strömungen pro Ketten und Versand auszumachen – möge Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) in Sachen Rx-Versandverbot auch wie ein Fels in der Brandung stehen. Nun müsse man den Ausgang der Bundestagswahl am 24. September abwarten.
Kammer will neuen Pharmazie-Studiengang
Als weitere wichtige Aufgaben nannte Dobbert die PTA-Ausbildung und die Etablierung eines Pharmazie-Studiengangs in Brandenburg. Beides steht für die Kammer bereits seit Jahren ganz oben auf der Agenda. Dobbert berichtete, dass am 19. April ein Treffen des Kammerpräsidiums mit Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sowie Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) und Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) stattfand. Woidke hatte damit sein Versprechen wahrgemacht, das er Dobbert im vergangenen Februar anlässlich des Festaktes zum 25-jährigen Bestehen der Landesapothekerkammer Brandenburg gegeben hatte.
Bei diesem Treffen habe Golze ihre Bereitschaft erklärt, sich für mehr PTA-Ausbildungsplätze in der PTA-Schule Eisenhüttenstadt zu engagieren. Bis zu einem nächsten Treffen im Laufe des Jahres will man sich nun Gedanken über ein Konzept machen. Was das Projekt „Pharmaziestudiengang in Potsdam“ betrifft, so konnte Dobbert weniger Handfestes berichten: „Die Bretter, die wir da noch bohren müssen, sind noch ziemlich dick“. Die Hoffnung habe er aber noch nicht aufgegeben.
Dobbert ging auch kurz auf Verstimmungen ein, die mittlerweile jedoch ausgeräumt sind. So hatte die Kammer Brandenburg im vergangenen Jahr für zwei Quartale ihre ABDA-Beiträge gekürzt, weil sie sich auf Bundesebene nicht gut vertreten sah. Doch nach Gesprächen mit ABDA-Präsident Friedemann Schmidt konnte der Streit beigelegt werden, die Beiträge fließen seit der vergangenen Kammerversammlung im November 2016 wieder.
Auch der seit 2009 schwelende Streit mit dem Landesapothekerverband Brandenburg ist nunmehr Vergangenheit. Lange hatten Kammer und Verband um die Zukunft des gemeinsamen, jedoch zu klein gewordenen Apothekerhauses gerungen. Man stritt über eine etaige Erweiterung - doch letztlich entschied sich der Verband für einen Auszug. Seit Anfang 2017 hat er ein neues Domizil in Potsdam. Dobbert betonte erneut, dass man sich nur räumlich getrennt habe. Er zeigte sich erleichtert, dass der zeit- und nevenraubende Streit nun beendet ist und sicherte zu: „Für die Berufspolitik stehen wir gemeinsam".
1 Kommentar
Viel Glück.....
von Martin Didunyk am 03.05.2017 um 13:13 Uhr
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