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Europäische Arzneimittelagentur
Deutschland will die EMA nach Bonn holen
Deutschland bewirbt sich offiziell um den Sitz der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Das Bundesgesundheitsministerium teilte am heutigen Mittwoch mit, dass Bonn eine Bewerbung an den Europäischen Rat geschickt habe. Zuletzt hatte es immer wieder Gerüchte um Bewerbungen anderer Städte gegeben. Der Rat will seine Entscheidung im November treffen.
Wegen des Austritts Großbritanniens aus der EU steht fest: Die in London ansässige EMA braucht ein neues Zuhause. In den vergangenen Monaten war ein regelrechter Wettbewerb um die Bewerbungen ausgebrochen: Mehrere Länder hatten bekundet, dass sie die EMA künftig aufnehmen wollen. In Deutschland gab es gleich mehrere interessierte Städte, darunter bis zuletzt auch Berlin, Bonn, Hannover, Saarbrücken und München. Dann hieß es vor einigen Wochen in einem Zeitungsbericht, dass Deutschland eine Bewerbung um die EMA hinterfrage, weil Deutschland sich darauf konzentriere, die Europäische Bankenaufsicht zu bekommen.
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) stellt nun aber klar: Deutschland bewirbt sich um die Arzneimittelagentur. Die Bewerbung läuft unter dem Motto „Closer to Europe“, das BMG hat eine eigens für die Bewerbung eingerichtete Internetseite freigeschaltet. Ebenso gibt es ein Bewerbungsmagazin, in dem die Bewerber alle Vorteile der Stadt Bonn auflisten.
In einer Pressemitteilung teilte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) mit: „Beim Arzneimittel-Zulassungsverfahren ist die EMA auf die enge Zusammenarbeit mit den nationalen Zulassungsbehörden angewiesen. Mit dem international geschätzten Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn, dem Paul-Ehrlich-Institut in Langen bei Frankfurt am Main und dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen in Köln stehen der EMA in Deutschland geballtes Fachwissen und starke nationale Partner in unmittelbarer Nähe zur Seite. Das wissenschaftlich und wirtschaftlich bestens aufgestellte Umfeld macht Bonn zu einem starken Standort für die Europäische Arzneimittelagentur.“
NRW-Ministerpräsident Laschet: Bonn wäre ein Gewinn für die EMA
Laut BMG spricht vieles für Bonn als nächsten EMA-Standort: Bonn sei ein „starker Gesundheits- und Pharmastandort mitten in der Europäischen Rhein-Region und im Herzen Europas“. Es bestünden gute Verkehrsanbindungen in die europäischen Nachbarländer und eine weltweite Anbindung, was „größtmögliche Flexibilität für die Mitarbeiter“ bedeute. Auch für Bonn sprächen laut BMG ein gut aufgestellter Arbeitsmarkt, im europäischen Vergleich preisgünstiger Wohnraum, internationale Schulen und Kinderbetreuung, vielfältige Naherholungsmöglichkeiten sowie kulturelle Angebote.
Auch der neue NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) würde sich darüber freuen, wenn die EMA nach Bonn zieht. Laschet erklärte in der Mitteilung: „Bonn wäre ein großer Gewinn für die EMA und die EMA ein großer Gewinn für Bonn. Die Bundesstadt bietet aufgrund ihrer zentralen Lage in Europa und ihrer hervorragenden Rahmenbedingungen den idealen Standort für die Europäische Arzneimittelagentur wie auch für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen unterstützt nachdrücklich die Bewerbung Bonns als neuen Sitz der EMA.“
Ashok Sridharan, Oberbürgermeister der Stadt Bonn, ergänzte: „Wir haben sehr starke Argumente für die Ansiedlung der EMA in der Bundesstadt Bonn. Schließlich genießt Bonn als Gesundheitsstandort weltweit einen hervorragenden Ruf und hat als deutsche Stadt der Vereinten Nationen die internationale Infrastruktur, die die EMA benötigt. Wir stehen bereit, jedwede Unterstützung zu leisten, um die EMA nach Bonn zu holen.“
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