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- Was ist das SFTS-Virus
Wie behandelt man?
Die genaue Pathogenese ist nicht bekannt. Das Virus scheint in der Lage zu sein, die initiale Immunantwort zu unterbrechen, indem es in Interferon-Signalwege eingreift. Eine kausale Behandlungsoption gibt es derzeit nicht, daher muss die Therapie rein symptomatisch erfolgen, gegebenenfalls müssen zum Beispiel Thrombozytenkonzentrate oder Blutplasma gegeben werden.
Trotz fehlender Therapiemöglichkeiten ist eine frühe Diagnosestellung wichtig, um die Übertragung, zum Beispiel auf medizinisches Personal, zu verhindern. Die Diagnose wird auf Basis epidemiologischer Kriterien gestellt, wie Jahreszeit, Aufenthaltsort, Zeckenbiss in der Anamnese, klinische Symptome sowie dem Nachweis der Thrombo- und der Leukopenie. Aufgrund der unspezifischen Symptomatik ist die Labordiagnostik essenziell, um andere Krankheiten auszuschließen. Als mögliche Differenzialdiagnosen kommen unter anderem Typhus oder Dengue-Fieber infrage.
Kein Impfstoff verfügbar
Das SFTS-Virus wird als hochpathogener Erreger der Risikogruppe 3 eingestuft. Der Virusnachweis kann per RT-PCR erfolgen, allerdings nur in Laboren, die die entsprechende Sicherheitsstufe aufweisen. Spezifische Antikörper sind etwa ab dem siebten Tag nach Krankheitsbeginn nachweisbar, wobei man IgG dann bis zu fünf Jahre später noch findet, die IgM-Konzentration dagegen bereits nach vier Monaten unter die Nachweisgrenze sinkt.
Auch einen Impfstoff gibt es derzeit nicht. Menschen in Risikogebieten sollten sich deswegen vor Zeckenbissen schützen und hohes Gras, niedrige Büsche und andere Orte, an denen sich Zecken aufhalten, wenn möglich, meiden. Zudem wird empfohlen, Mensch und Tier nach Aktivitäten im Freien nach Zecken abzusuchen. Außerdem sollen Repellents verwendet werden, zum Beispiel DEET. Konzentrationen über 20 Prozent schützen die Haut mehrere Stunden. Und auch mit Permethrin beschichtete Kleidung bietet Schutz vor Zeckenbissen.
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