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Mindestens ein Jahr länger als geplant wird es dauern, bis die Untersuchungen an 200.000 Probanden abgeschlossen sind – nun genehmigte das Bundesforschungsministerium die Änderungen an der NAKO-Gesundheitsstudie. Sie soll chronische Volkskrankheiten wie Krebs, Diabetes, oder Rheuma genauer erforschen und Möglichkeiten zur Prävention und Früherkennung verbessern.
Der Start der bislang größten Gesundheitsstudie Deutschlands stand unter keinem guten Stern: Lange Zeit meldeten sich nur wenige der eingeladenen Probanden zurück, auch gab es Probleme mit Datenschutz-Genehmigungen, der Schulung von Mitarbeitern – und dem Namen. Denn die Bezeichnung „Nationale Kohorte“ erinnerte mögliche Versuchsteilnehmer offenbar oft an Asterix – oder nationalistische Organisationen. Nun läuft es mit dem unverfänglicheren Namen NAKO etwas besser – aber das Forschungsvorhaben verzögert sich dennoch um insgesamt ein Jahr.
Wie die Geschäftsstelle der NAKO Gesundheitsstudie am gestrigen Dienstag bekanntgab, akzeptierten das Bundesforschungsministerium und andere Förderer die Erklärungen jedoch und genehmigten eine Verlängerung der Laufzeit des Projekts. „Es war ein schwieriger, langwieriger Start, einfach auch weil eine Studie in der Bevölkerung in dieser Größenordnung noch nicht gemacht worden war“, erklärt NAKO-Chef, Klaus Berger von der Uni Münster gegenüber DAZ.online.
Die Studie wird an bundesweit 18 Zentren durchgeführt, 26 Institutionen sind beteiligt. „Dass das am Anfang geknirscht hat und nicht einfach war, ist klar“, sagt Berger und gibt sich optimistisch: „Jetzt sind wir auf einem guten Erfolgskurs.“ In den ersten Jahren sei viel Zeit in den Aufbau der Infrastruktur, in die Logistik, in standardisierten Verfahren und Personalschulung geflossen. Auch war es laut Berger schwer, qualifiziertes Personal zu finden.
Eigentlich sollten bis zum April 2018 insgesamt 200.000 Teilnehmer eingeschlossen werden, doch vor einem Jahr waren es erst 65.000. Nur jeder zehnte bis fünfte Eingeladene willigte anfangs ein, mitzumachen – inzwischen liegt die Quote laut Berger um 5 bis 10 Prozent höher, was der NAKO-Chef sich auch durch den Namenswechsel erklärt. „Manche Probanden haben etwas aus dem rechten politischen Spektrum mit dem Namen ‚Nationale Kohorte‘ assoziiert“, sagt er.
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