Münsteraner Kreis

Experten fordern Abschaffung oder Reform des Heilpraktikerberufs

Münster - 21.08.2017, 14:02 Uhr

Todesfälle von Krebspatienten, die in der „Biologischen Krebsklinik“ in Brüggen-Bracht behandelt worden waren, hatten vor einem Jahr Diskussionen um die Zukunft des Heilpraktikerberufs befeuert. (Foto: dpa)

Todesfälle von Krebspatienten, die in der „Biologischen Krebsklinik“ in Brüggen-Bracht behandelt worden waren, hatten vor einem Jahr Diskussionen um die Zukunft des Heilpraktikerberufs befeuert. (Foto: dpa)


Politiker uneins über das weitere Vorgehen

Aufgrund mehrerer Todesfälle nach der Behandlung durch einen Heilpraktiker in Brüggen-Bracht im vergangenen Jahr hatten Gesundheitspolitiker aller Bundestags-Fraktionen Reformen gefordert, doch die bisher durchgesetzten Änderungen waren von Patientenschützern als nicht ausreichend bewertet worden. Über die weiteren Schritte gibt es bislang keinen Konsens.

„Wir brauchen eine deutschlandweit einheitliche, verbindliche Ausbildung oder ein Studium“, erklärte Eugen Brysch, Vorstand der deutschen Stiftung Patientenschutz, auf Nachfrage – ähnlich wie es auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gefordert hatte. „Basis hierfür müssen klar definierte Lehr- und Studienpläne sein“, betonte Brysch.

„Ich sehe keinen Bedarf für einen weiteren Ausbildungsberuf zum Heilpraktiker, der durch eine bundesweit einheitliche Fachausbildung ins Leben gerufen würde“, erklärte hingegen der CDU-Gesundheitspolitiker Rudolf Henke, der auch Vorsitzender des Marburger Bundes sowie der Ärztekammer Nordrhein ist. „Da könnte man ja auch gleich Arzt werden“, erklärte er. „Was wir brauchen, sind gesetzliche Rahmenbedingungen, die den Schutz von Patienten in den Mittelpunkt stellen und sowohl invasive Maßnahmen als auch die Behandlung von Krebserkrankungen vom derzeit zulässigen Tätigkeitsumfang von Heilpraktikern ausschließen.“ Henke hatte beim Deutschen Ärztetag im Mai hierzu auch einen Antrag eingebracht, der diese Ziele gleichfalls fordert.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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3 Kommentare

Münsteraner Kreis

von Stefan Gräfe am 16.09.2017 um 18:30 Uhr

Fehler werden in jedem Beruf gemacht. Der Münsteraner Kreis muß erst mal darlegen, in welcher Relation Behandlungsfehler der HPs zu denen der Ärzte stehen. Untersuchungen sprechen bei den Ärzten von ca. 1% bis 20%. Das mögen nicht immer valide Untersuchungen sein, die Größenordnung ist aber besorgniserregend! Wie sieht es bei den HPs aus?

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Münsteraner Kreis

von Dr. Gregor Huesmann am 21.08.2017 um 17:34 Uhr

Wo kann man die Resolution unterschreiben?

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AW: Münsteraner Kreis

von awmrkl am 04.09.2017 um 20:22 Uhr

http://www.muensteraner-kreis.de/unterstuetzer.html

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