DAZ.online-Serie Apotheken-Kooperationen (Alphega)

„Besser aufgestellt durch das internationale Netzwerk“

Aachen - 13.09.2017, 07:00 Uhr

Die deutschen Alphega-Apotheken sind Teil eines europäischen Netzwerks. (Foto: Alphega)

Die deutschen Alphega-Apotheken sind Teil eines europäischen Netzwerks. (Foto: Alphega)


„Außenblick von 360 Grad auf die eigene Apotheke“

Der Anstoß zu vielen Inhalten des Entwicklungskonzeptes, welches sein bayerischer Kollege lobt, sei aus den Reihen der Mitgliedsapotheker gekommen, sagt der Apotheker Wolfgang Kempf. Der Viernheimer ist ein alter Hase im Apothekengeschäft. Schon seit 1979 ist er selbständig, seit 1998 mit einer Apotheke im Rhein-Neckar-Zentrum. Bereits seit Anfang der 2000er-Jahre gehört er einer Kooperation an. Bei Vivesco/Alphega ist er seit 2008 im Beirat. Hier könne er ganz direkt Einfluss nehmen auf die konzeptionelle Ausrichtung der Kooperation sagt er. „Man hört auf uns.“ Das ist ihm wichtig. Zu leicht könne sonst von der Geschäftsführung vom grünen Tisch aus an den Bedürfnissen der lokalen Apotheken vorbei geplant werden. Das gemeinsam entwickelte Konzept sei nah am Markt und erlaube einen „Außenblick von 360 Grad auf die eigene Apotheke,“ sagt Kempf.

Die Beliebtheit von Kooperationen sieht er gerade im Augenblick wieder zunehmen: „Immer wenn die Rahmenbedingungen schwieriger werden, steigt die Attraktivität des Verbundgedankens,“ glaubt er. Vorbehalte mancher Kollegen und die Furcht vor einer zu großen Abhängigkeit - vor allem, wenn die Konzeptgeber zugleich der Großhändler sei - könne er verstehen, sagt er. „Für mich hat sich das aber nie bewahrheitet.“ Etwa 70 Prozent des Sortiments beziehe er über Alliance-Boots: „Ich bin da schon loyal,“ sagt er. Einen Zwang gebe es aber nicht: „Ich bestelle, wo ich will und wo ich die besten Konditionen erziele.“

Berater vor Ort mit praktischen Empfehlungen

Für den süddeutschen Schmid sind es vor allem die Berater vor Ort und ihre praktischen Empfehlungen, zusammen mit den Schulungen für seine Mitarbeiter, die ihm das Leben wirklich leichter machten. Management-Module und Schulungsangebote würden wirklich heruntergebrochen auf die Bedürfnisse des jeweiligen Betriebs vor Ort, sagt er. Angeschlossen an das nationale und vor allem auch internationale Netzwerk fühle er sich „im Wettbewerb besser aufgestellt.“ In vielen logistischen Fragen der Warenwirtschaft und im Umgang mit Industriepartnern könne er sich zudem auf effiziente Konzernstrukturen und die Erfahrungen von Apotheker-Kollegen aus der eigenen Region und aus anderen europäischen Ländern stützen.

„Unter dem Strich rechnen sich diese Faktoren für mich ganz klar,“ sagt Schmid: „Der OTC-Verkauf in meiner Apotheke ist in den Jahren, in denen ich mit dem EMMA-Modul arbeite, im zweistelligen Prozentbereich gestiegen.“ Auch Kollege Kempf ist zufrieden: Eine Umsatzsteigerung im freiverkäuflichen Sortiment um sechs bis sieben Prozent rechnet er auch der Teilnahme an EMMA zu, welches er bereits als Pilot-Apotheke in der Testphase aktiv begleitet hatte. Der Ertrag habe sich im gleichen Zeitraum um drei bis vier Prozent verbessert.



Sabine Rössing, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Apotheken Kooperationen ?

von Heiko Barz am 14.09.2017 um 11:47 Uhr

Auch wenn immer wieder von Beteiligten Lobeshymnen auf die Kooperationen ausgebracht werden, so sollte niemals verdrängt werden, dass "Netto" die Ketten vorbereitet werden.
Das ergibt sich einfach aus den Beteiligten "Bekannten" der hinter den Kooperationen stehenden Kapitalgesellschaften. s.o.Alliance Healthcare, Walgreens Boots etc.
Wer glaubt, dass diese Multis sich mit Kooperationen auf Dauer zufrieden geben, der hat einen naiven Traum.

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