- DAZ.online
- News
- Spektrum
- Zur Rose: Exklusivvertrag...
Schweiz
Zur Rose: Exklusivvertrag gegen die freie Arzt- und Apothekenwahl
Nur im Bedarfsfall ein Arzt
Zur Rose und KPT nennen ihr neues Modell „KPTwin.easy“. Die
zwischengeschalteten Video-Arzt-Konsultationen bietet übrigens auch exklusiv
die Firma „Medi24“ an. Das Video-Beratungsunternehmen ist Teil des deutschen
Versicherungskonzerns Allianz. Laut Mitteilung sollen die Angestellten von
Medi24 den Patienten ihre „Behandlungspfade“ aufzeigen. Ob die Versicherten
dort von Ärzten beraten werden, ist unklar. Die Rede ist lediglich von „Fachpersonal“.
Nur „im Bedarfsfall“ soll an einen Allgemeinarzt oder an einen Spezialisten
überwiesen werden. Aber auch dann stellt KPT auf seiner Internetseite klar: Eine freie Arztwahl besteht nicht, der Mediziner wird von Medi24 ausgesucht.
Was den Bezug der Medikamente betrifft, erklären die beiden Konzerne, dass die Rezepte nur in Ausnahmefällen nicht bei Zur Rose eingelöst werden müssen – nämlich wenn es medizinische Gründe dafür gibt, dass das Medikament schnell eingenommen werden muss. Neben der Versandapotheke dürfen die Patienten auch die Vor-Ort-Niederlassungen von Zur Rose in Bern nutzen, wo der Konzern kürzlich zwei Shop-in-Shop-Apotheken in Migros-Supermärkten eröffnet hatte. Außerdem heißt es: „Die Versicherten von KPTwin.easy erklären sich zudem damit einverstanden, dass verschriebene Originalpräparate durch Generika ersetzt werden, sofern diese günstiger sind und aus medizinischen Gründen nichts dagegen spricht.“
Die beiden Konzerne werben mit den vermeintlich großen Einsparmöglichkeiten. Zur Rose erklärt das so: „Der Medikamentenbezug über den Versand entspricht einem Kundenbedürfnis. Er ist zeitsparend, da der Gang zur Apotheke entfällt, und kostengünstig: Rezeptpflichtige Medikamente sind bei Zur Rose durchschnittlich zwölf Prozent günstiger als in anderen Apotheken, denn das Unternehmen gewährt Rabatte und verrechnet keine Medikamenten- und Bezugschecks.“ KPT weist auf seiner Internetseite darauf hin, für welche Patienten das Programm interessant sein könnte. Es geht um Menschen, die „eingespannt sind in Beruf und Familie und wenig Zeit haben, Medikamente rasch und bequem online bestellen wollen, zwischen Wohnort und Arbeitsort pendeln oder sonst viel unterwegs sind, keinen Hausarzt haben, Prämien sparen wollen und mithelfen wollen, die Kosten im Gesundheitswesen zu senken".
Auch Zur Rose-Chef Walter Oberhänsli freut sich über den neuen Vertrag: „Mit dem neuen Modell leisten wir einen Beitrag an die Senkung der Gesundheitskosten und bieten den Versicherten gleichzeitig eine äußerst sichere, günstige und attraktive Medikamentenversorgung.“
1 Kommentar
Klar
von Karl Friedrich Müller am 29.09.2017 um 14:16 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.