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Österreich
Kammerpräsidentin will Fortbildungspflicht für Apotheker
Forderung nach neuem Honorierungssystem
Die Apotheker seien der einzige Berufstand im österreichischen Gesundheitswesen, der in den letzten Jahren weniger verdient habe, bei allen anderen sei es mehr gewesen. Nach Aussage der Kammerpräsidentin hat bereits etwa ein Drittel der österreichischen Apotheken neue Wege beschritten, etwa in dem sie sich spezialisiert haben. Darin sieht sie, neben vermehrtem Service, auch den Schlüssel für die Zukunft ihres Berufsstandes. Einem weiteren Drittel gelänge es weiterhin, „traditionell“ durch die Arzneimittelversorgung erfolgreich zu sein, so Mursch-Edlmayr. Das dritte Drittel blickt laut der Standesvertreterin nicht besonders optimistisch in die Zukunft.
Ebenso
wie viele ihrer deutschen Kollegen fordert Österreichs Kammerpräsidentin neue
Ansätze für die Honorierung der apothekerlichen Leistung. Das reine „Spannensystem“,
also einen packunsgbezogenen Aufschlag, hält sie nicht für zukunftsträchtig. Ulrike
Mursch-Edlmayr möchte jedoch, dass die Apothekerschaft in alle Entwicklungen und
strategischen Entscheidungen von Beginn an einbezogen wird, wie sie erklärt, denn
auf Augenhöhe könne man wichtige Entscheidungen auch besser treffen.
Zufriedenheit mit den Plänen der neuen Regierung
Mit den Plänen der neuen Bundesregierung zur Gesundheitspolitik hingegen ist sie zufrieden. In dem aktuellen Regierungsprogramm seien die Apotheker erstmalig und mehrfach erwähnt, freut sie sich. Demnach sollen nämlich die Apotheker stärker in die Primärversorgung eingebunden werden sowie bei der angestrebten Stärkung der integrierten Versorgung bei chronischen Krankheiten durch den Ausbau von Disease-Management-Programmen. Dort heißt es explizit: „unter Einbeziehung aller Gesundheitsberufe wie u.a. Apotheker, Lotsenfunktion der niedergelassenen Ärzte und Angehörige von Gesundheitsberufen wie u.a. Apotheker“. Auch in der Kinder- und Jugendmedizin könnte ihre Expertise in Zukunft stärker gefragt sein, denn dort sollen die Risiken der Polypharmazie stärker berücksichtigt werden. Außerdem soll die klinische Pharmazie in Krankenhäusern und Primärversorgungeinheiten etabliert werden, um Wechselwirkungen und Nebenwirkungen zu vermeiden und den Arzneimitteleinsatz zu optimieren.
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