Blähungen bei Babys

Homöopathische Kümmelzäpfchen für Neugeborene

15.01.2018, 17:15 Uhr

Bei Blähungen oder Dreimonatskoliken leidet die ganze Familie (Foto: Ilka Burkardt)

Bei Blähungen oder Dreimonatskoliken leidet die ganze Familie (Foto: Ilka Burkardt)


Gegen Blähungen sind nicht nur Kräuter gewachsen

Einen rein physikalischen Ansatz verfolgen die Arzneimittel Lefax® und Sab Simplex®. Der Wirkstoff Simeticon soll aufgrund seiner oberflächenaktiven Eigenschaften Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt auflösen können. Simeticon-haltige Arzneimittel kommen auch zur Vorbereitung vor Ultraschalluntersuchungen und bei Spülmittelvergiftungen zum Einsatz.

Die Präparate können Flaschenkindern unter die Trinknahrung gemischt oder Stillkindern tropfenweise auf dem Löffel verabreicht werden. Wichtig ist bei beiden Präparaten, dass sie vor der Anwendung gut geschüttelt werden. Auch eine liebevolle Bauchmassage kann das vor Bauchkrämpfen schreiende Baby beruhigen. Bauchleinöl oder Windsalbe können dabei die wohltuende Wirkung unterstützen.

Blähungen oder Dreimonatskoliken sind zwar für alle Beteiligten unangenehm, aber meist harmlos. Kommen Erbrechen, Fieber, starke Verstopfung oder eine verlangsamte Gewichtszunahme hinzu, sollten Eltern mit ihrem Säugling den Arzt aufsuchen.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Kümmelzäpfchen? Für Neugeborene? Homöopathisch?

von Udo Endruscheit am 16.01.2018 um 20:09 Uhr

Mein Erstaunen über diesen Artikel ist nicht gering.
Zum einen handelt es sich hier sicher nicht um ein Homöopathikum, wie es der Apothekenkunde erwartet. Auf der Packung ist ersichtlich, dass es sich um Dekoktum DØ, also den Urtinktur-Extrakt, handelt. Die danach in Klammern aufgeführte Angabe "=D1" ist irreführend. Die Urtinktur ist nicht mit D1 identisch, D1 müsste bereits eine potenzierte Dilution sein. DØ nicht.
Es drängt sich mir der Verdacht auf, dass "Homöopathie" hier als Werbeträger-Begriff verwendet wird.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Begriff "Homöopathie" einmal vor missbräuchlicher Verwendung in Schutz nehmen muss...
Wir haben hier also ein Kümmelölpräparat vor uns. Die Wirksamkeit von Kümmelöl auf den Magen-Darm-Trakt ist unbestritten, ebenso seine Verträglichkeit schon bei Säuglingen. Was man sich allerdings davon verspricht, mit Suppositorien eine ausreichende Wirkung erreichen zu wollen, ist mir schleierhaft. Dies scheint mir aus pharmazeutischen wie aus anatomischen Gründen eine wenig sinnvolle Darreichungsform zu sein. Dementsprechend empfehlen die Monografien 0172 (Carvi fructus) und 0173 (Carvi aetheroleum) der Kommission E beim BfArM auch ganz klar die (orale) Einnahme. Schon die vielfach empfohlene äußere Einreibung mit Kümmelöl ist vor diesem Hintergrund zweifelhaft.
Alles in allem: En pharmazeutisch-homöopathisches Verwirrspiel.

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