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Arztinformationssystem
Ein weiteres Werkzeug zur Versorgungssteuerung?
Faktor Patient
In der Abschlussdiskussion brachte die Pressesprecherin einer Rheuma-Selbsthilfegruppe, die auch Rheumatologin ist, die Patientenperspektive ins Spiel. Aus ihrer Sicht ist die Versorgungssteuerung für den Patienten intransparent, denn es sei für Patienten nicht bewusst, welche wirtschaftlichen Gründe hinter einer Medikamentenumstellung stecken. Der Patient würde bei dieser „stummen Rationierung“ überhaupt nicht abgeholt.
Im Zusammenhang mit den Biosimilarquoten wies die Rheuma-Expertin auf eine offene Beobachtungsstudie hin, welche die Auswirkung der Umstellung vom Originalpräparat auf ein Biosimilar auf die Verträglichkeit untersuchte. Dabei hätte sich nach ihrer Information ein so genannter Nocebo-Effekt gezeigt, weil die Patienten glaubten, sie bekämen eine weniger hochwertige Therapie und sie demzufolge schlechter vertrugen.
In kontrollierten verblindeten Studien zur Umstellung (Switch-Studien) vom Orignalpräparat auf ein Biosimilar trete dieser Nocebo-Effekt dagegen nicht auf. Dies verdeutlicht grundsätzlich die Bedeutung psychologischer Faktoren bei der Arzneimittel-Beratung.
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