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Limitationen der Beobachtungsstudie
In der Schlussfolgerung der Publikation sowie im zugehörigen Editorial weisen die jeweiligen Autoren auf einige Limitationen der Kohortenstudie hin. Zum einen ist die Aussagekraft einer Beobachtungsstudie generell begrenzt, da der Einfluss weiterer Risikofaktoren dabei nicht kontrolliert erfasst kann. Ginge man beispielsweise davon aus, dass unter den Personen, die vermehrt Fast-Food oder Fertiggerichte konsumieren, auch ein höherer Anteil an Rauchern sein könnte, wäre der isolierte Einfluss der Ernährung schwer zu identifizieren.
Außerdem besteht durch das Rekrutierungsverfahren ein gewisser Selektions-Bias, da die freiwilligen Teilnehmer verglichen mit dem französischen Bevölkerungsschnitt einen höheren Frauenanteil aufwiesen und insgesamt gebildeter und gesundheitsbewusster waren. Dies erschwert jedoch die Verallgemeinerung der Ergebnisse.
Eine weitere mögliche Fehlerquelle ist, dass ein großer Teil der Daten auf der Selbstauskunft der Studienteilnehmer basierte. Dadurch könnten die verzehrten Lebensmittel ungenau dokumentiert und klassifiziert worden sein. Zudem stellen die Ernährungsprotokolle lediglich eine Momentaufnahme des Ernährungsverhaltens dar. Darüber hinaus besteht keine Garantie, dass jeder tatsächlich vorhandene Krebsfall auch erfasst beziehungsweise diagnostiziert wurde.
Weitere Forschung erforderlich
Aufgrund
der Limitationen stufen die Autoren des Editorials die Ergebnisse der Beobachtungsstudie
vorsichtig als „ersten Einblick in einen möglichen Zusammenhang zwischen
hochgradig verarbeiteten Lebensmitteln und Krebs“ ein. Trotz dieser Ergebnisse sei
man aus ihrer Sicht weit davon entfernt, die Auswirkungen der
Lebensmittelverarbeitung auf die Gesundheit zu verstehen.
Zwar wurde in der Studie ein Zusammenhang zwischen dem vermehrten Konsum hochgradig verarbeiteter Lebensmittel und einem erhöhten Krebsrisiko festgestellt. Doch dadurch ist noch keine Aussage möglich, welche enthaltenen Substanzen konkret dafür verantwortlich sein könnten, da diese große Lebensmittelgruppe recht heterogen ist. Um diese Zusammenhänge besser zu verstehen beziehungsweise die Ergebnisse der Beobachtungsstudie zu bestätigen, seien auch aus Sicht der Forscher größere und differenziertere Studien erforderlich.
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