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Dosierung nach Augenmaß
Eine Krux in Hollywood: Selten rechnet jemand nach. „Die
nehmen immer eine Dosis und das passt dann schon.“ In der Filmreihe „Hangover“
will einer der Protagonisten Wachhunde mit Pethidin-HCl betäuben. Das
Arzneimittel, das er mit Hilfe seines Zahnarztausweises in der Apotheke gekauft
hat, wird mit einer Stahlkanüle auf einen Hamburger geträufelt. „Wahrscheinlich
wegen des dramatischen Effekts“, wie Link anmerkt. Trotz denkbar nicht
vorhandener Erfahrung kann der Zahnarzt die richtige Menge allein mit Augenmaß abschätzen.
Unrealistisch, findet Link. „Wer Wachhunde mit Pethidin betäuben will, soll
sich vorher die Mühe machen, auszurechnen, wie viel er braucht."
Manchmal stimmt die Dosis aber: Im Film „Lost World“ wird ein T-Rex mit 10 mg Carfentanyl
betäubt. Das erscheint wenig, ergibt aber Sinn, wenn man die Wirkpotenz von
Carfentanyl berücksichtigt. Link hat in Bezug auf den Film auch noch einen Tipp
für seine Studierenden: Der Dinosaurier wird durch Naltrexon wieder aus seiner
Betäubung aufgeweckt. „Das kann man sich gut merken, weil in Naltrexon schon
das Wort T-Rex steckt.“ Dass das bei der Zulassung eine Rolle gespielt hat, glaubt
Link allerdings nicht.
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