Verzicht auf Zinbryta-Zulassung

Daclizumab: Das sind die Alternativen bei MS

Stuttgart - 29.03.2018, 15:30 Uhr

Symbolbild: Die multiple Sklerose ist geprägt durch entzündliche und neurodegenerative Veränderungen, die bereits im Frühstadium der Erkrankung eine axonale Schädigung zur Folge haben können. (Foto: ralwel / stock.adobe.com)   

Symbolbild: Die multiple Sklerose ist geprägt durch entzündliche und neurodegenerative Veränderungen, die bereits im Frühstadium der Erkrankung eine axonale Schädigung zur Folge haben können. (Foto: ralwel / stock.adobe.com)   


Alemtuzumab, Cladribin, Fingolimod, Natalizumab oder Ocrelizumab

In der Stellungnahme wird davon ausgegangen, dass vor allem Patienten mit einer (hoch)aktiven schubförmig verlaufenden Multiplen Sklerose mit Daclizumab behandelt wurden. Entsprechend der Zulassungsindikationen kommen als Alternativen somit (in alphabetischer Reihenfolge) Alemtuzumab (IgG1-Kappa-Antikörper), Cladribin (Antimetabolit), Fingolimod (Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor-Modulator), Natalizumab (Immunglobulin G₄-Antikörper) oder Ocrelizumab (selektiv gegen CD20-exprimierende B-Zellen gerichteter Antikörper ) in Frage. 

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Die Experten empfehlen für die Umstellung grundsätzlich:

  • Einen Sicherheitsabstand von mindestens sechs bis acht Wochen einzuhalten.
  • Die GOT-, GPT- und Bilirubin-Werte monatlich, bis sechs Monate nach der letzten Daclizumab-Gabe, zu überprüfen – auch bei bisher normalen Leberwerten.
  • Eine klinische Untersuchung auf Infektionen, dermatologische Nebenwirkungen oder Leberschädigung; und eine sorgfältige Laboruntersuchung sowie ein cMRT (kraniale Magnetresonanztomographie), um Nebenwirkungen der Daclizumab-Therapie auszuschließen. Leukozyten und Lymphozyten sollten im Normbereich liegen.

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Für eine Übersicht über notwendige Kontrolluntersuchungen, vor Beginn einer  Folge-Behandlung, empfehlen die Experten einen Blick in das KKNMS-Qualitätshandbuch.  

Umstellung auf Alemtuzumab, Cladribin, Fingolimod oder Natalizumab

Für konkretere als die oben genannten Empfehlungen, raten die Experten zum Blick in die Handbücher; dort finden sich Kapitel mit dem Namen „Abstand und Maßnahmen, abhängig von Vortherapien“. Das Kapitel „Cladribin“ ist im März 2018 neu erschienen.

Bezüglich der Umstellung auf Natalizumab wird zur Bestimmung des JCV-Antikörperstatus sowie des JCV–Index geraten (alle sechs Monate). Das Vorhandensein von Antikörpern gegen das JC-Virus sei mit einem erhöhten Risiko zur Entwicklung einer PML (Progressive multifokale Leukenzephalopathie) assoziiert. 

Zur Umstellung von Daclizumab auf Ocrelizumab soll in den nächsten Wochen ein neues Handbuch erscheinen.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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