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4. April 2018
Endlich packt mal einer dieses heiße Eisen an: Dr. Jörn Graue, Chef des Norddeutschen Apothekenrechenzentrums (NARZ) und des Hamburger Apothekervereins, fordert, die Hilfstaxe zu kündigen. Das ist die Taxe, in der die Einkaufspreise für Inhaltsstoffe und Primärverpackungen klassischer Rezepturen vereinbart sind. Diese Preise sind uralt, haben nichts mit den tatsächlichen Einkaufspreisen von heute zu tun, sie wurden vor vielen Jahren vereinbart und seitdem nie mehr angepasst. Ein Skandal! Die Apotheke legt also seit Jahren bei der Abrechnung der Rezepturen und Verpackungen drauf. Würde die Apotheke mit den tatsächlichen Einkaufspreisen für Inhaltsstoffe und Verpackungen rechnen, ergäben sich meist deutlich höhere Preise für Rezepturen. Anlass für Graues Forderung ist der Streit um die Abrechnungsregeln für Zytostatikazubereitungen, der nach dem Schiedsspruch vom Januar im Raum steht. Mein liebes Tagebuch, das Rattenschärfste beim Thema Hilfstaxe: Laut Graue hat die Mitgliederversammlung des Deutschen Apothekerverbands bereits 2012 die Kündigung der Hilfstaxe beschlossen – passiert ist bis heute allerdings nichts. Da kann man sich wirklich nur Graues Worten anschließen: „Es reicht!“ Genau, wenn nicht jetzt, wann dann? Worauf wartet die Apothekerverbandsriege eigentlich? Wovor hat sie Angst? Nach einer Kündigung fallen die Apotheken nichts ins Bodenlose, denn die Arzneimittelpreisverordnung sieht dann Rezepturaufschläge auf tatsächliche Einkaufspreise vor. Es kann doch nicht sein, dass die Apotheken weiterhin draufzahlen. Auch der Chef des Hessischen Apothekerverbands, Holger Seyfarth, hat sich nun gemeldet und will den Deutschen Apothekerverband auffordern, alle Anlagen der Hilfstaxe (außer Anlage 3, Zytozubereitungen) zu kündigen. Recht so. Ostern ist vorbei, die Hasenfüße sollen zu Hause bleiben, jetzt wird endlich gehandelt.
ARMIN hat wirklich das Zeug, zu zeigen, wo die zukünftige Richtung der apothekerlichen Arbeit liegen könnte. Mein liebes Tagebuch, das Arzneimittelprojekt in Sachsen und Thüringen verbessert die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheke und letztlich die Versorgung der Versicherten. ARMIN hat leider nur eine Schwachstelle: Es machen zu wenige Ärzte mit, es haben sich zu wenige Patienten eingeschrieben. Das sieht auch der Gesundheitspolitiker der CDU, Michael Hennrich. Eigentlich ist ARMIN genau das, sagt er im DAZ.online-Gespräch, wie man sich als Gesundheitspolitiker die Kommunikation zwischen Arzt und Apotheker vorstellt, den Einsatz des elektronischen Medikationsplans und der elektronischen Patientenakte. Mein liebes Tagebuch, auch wir Apotheker könnten uns die Zusammenarbeit zwischen beiden Heilberufen vorstellen, wie sie in ARMIN angedacht ist. Leider hapert es bisweilen noch mit der Technik, die älteren Ärzte mauern, es knirscht bei den Abläufen. Dennoch, Hennrich macht Mut: „Evaluiert das Projekt und zeigt uns, dass es versorgungsrelevant ist.“ Also, da bleibt doch nur die Hoffnung, dass das die ABDA hört. Da liegen wirklich große Chancen, für die man mehr Einsatz zeigen müsste. ABDA, nehmt Geld in die Hand und rührt die Werbetrommel für ARMIN! Und vielleicht könnten sich auch die Chefs von Ärzte- und Apothekerkammern, von Kassenärztlichen Vereinigungen und Apothekerverbänden einen Ruck geben und ein Quäntchen mehr Einsatz für ARMIN an den Tag legen!
5 Kommentare
Spahn
von Conny am 08.04.2018 um 14:57 Uhr
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Der liebe Jens
von Dr Schweikert-Wehner am 08.04.2018 um 12:39 Uhr
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Digitalisierung oder wir wollen auch mitspielen
von Bernd Jas am 08.04.2018 um 10:49 Uhr
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Zu H.Ströh
von Dr.Diefenbach am 08.04.2018 um 9:39 Uhr
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Geduld bringt keine neue Hilfstaxe
von Ulrich Ströh am 08.04.2018 um 8:42 Uhr
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