Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

08.04.2018, 08:00 Uhr

Die Gesundheitspolitik setzt auf ARMIN. Das ist eine Chance! Müsste man da nicht mal bei Ärzten und Patienten dafür werben? (Foto: Andi Dalferth)

Die Gesundheitspolitik setzt auf ARMIN. Das ist eine Chance! Müsste man da nicht mal bei Ärzten und Patienten dafür werben? (Foto: Andi Dalferth)


6. April 2018 

Solche Meldungen gehören an die große Glocke, ja, an die ganz große Glocke: Wenn Apotheker regelmäßig die Medikation von Heimbewohnern überprüfen, erhöht das die Sicherheit der Arzneimitteltherapie. Das ist das Ergebnis der Auswertung einer Studie zur geriatrischen Medikationsanalyse. Durchgeführt haben die Studie die AOK Rheinland/Hamburg und der Apothekerverband Nordrhein in Kooperation mit der Uni Bonn, Professor Jaehde. Die Heimbewohner nahmen durchschnittlich 13 Wirkstoffe pro Tag! Kein Wunder, wenn es da zu arzneimittelbezogenen Problemen wie beispielsweise Wechselwirkungen kommt. Die Apotheken entdeckten zudem ungeeignete Dosierungen, nicht altersgerechte Medikation, ungeeignete Arzneiformen und viele andere Probleme. Etwa jedes dritte Problem konnten die Apotheker lösen. Mein liebes Tagebuch, diese Dokumentation hat gezeigt, dass Apotheker eine Verbesserung der Arzneitherapie erzielen können, wenn man sie denn lässt. Hoffentlich verpuffen solche Meldungen nicht, sondern finden den Weg zu den Gesundheitspolitikern! 


Der Facebook-Datenskandal gibt eine kleine Vorstellung von dem, wie mit Daten umgegangen wird, wenn man nicht genau hinschaut. Das sollte auch für Apothekerkammern, für die ABDA Anlass sein, sich über den Umgang mit Gesundheitsdaten Gedanken zu machen und auf Missstände hinzuweisen, Beispiel Amazon und der Arzneimittelvertrieb über diese Versandplattform. Gäbe es nicht den Münchner Apotheker Hermann Vogel aus Bayern, der mit großem persönlichen Engagement rechtlich gegen schwarze Apothekenschafe vorgeht, die über Amazon Arzneimittel verkaufen, wäre nicht publik geworden, wie hier mit Gesundheitsdaten umgegangen wird: Kunden, die bei Amazon apothekenpflichtige Arzneimittel bestellen, werden nicht vorher gefragt, ob ihre persönlichen Daten gespeichert und verwendet werden dürfen. Amazon müsste vorher eine schriftliche Zustimmung der Kunden einholen, urteilte ein Gericht. Davon ist man bei Amazon allerdings weit entfernt. Daher darf der verurteilte Apotheker aus Sachsen nun keine apothekenpflichtigen Medikamente mehr über die Internethandelsplattform Amazon vertreiben. Solche Urteile könnten Steilvorlagen für unsere Berufsvertretung sein, z. B. für Fragen an ausländische Versandapotheken, wie dort mit Kundendaten umgegangen wird. Wie sicher sind die Gesundheitsdaten in diesen Kapitalgesellschaften? 



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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5 Kommentare

Spahn

von Conny am 08.04.2018 um 14:57 Uhr

Spahn dessen Kumpel Max Müller von Doc Morris ist ,sorgt sich um Recht und Ordnung in Deutschland. Finde den Fehler !

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Der liebe Jens

von Dr Schweikert-Wehner am 08.04.2018 um 12:39 Uhr

wird nur nett lächeln und an seinen Freund Max Müller denken. Die Reisekosten nach Berlin kann sich der liebe Präsident gleich sparen.

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Digitalisierung oder wir wollen auch mitspielen

von Bernd Jas am 08.04.2018 um 10:49 Uhr

Einen schönen guten Morgen Herr Ditzel,

das ist ja wiedermal ein sehr anditzelnedes Tagebuch.

Der Fortschritt der Digitalisierung schießt exponentiell an jedem "Ich glaube wir sollten da Mitziehen-Politiker" vorbei (siehe Elektromobilität), so dass der jenige nur noch seine Kinnlade vor sich aufschlagen hört, während Google und Konsorten während das Aufklappens mal eben ein paar smarte Implantate gesetzt haben.
Ahhh,.. aber gegen das Ausspionieren gibt es ja bald die neue DSG-VO, da haben wir ja dann DEN Datenschutz der alle Daten schützt. Nur wer schützt uns vor dem Datenschutz?....Wir sind mal wieder die letzten in der Pullerwanne.

Und mal in Echt liebe Politiker; um auf Herrn Ditzels Gretchenfrage zurück zu kommen, wie haltet Ihr es mit den Naturgesetzen,...glaubt ihr wirklich Ihr könntet das Licht einholen?
Seit etwa ZWANZIG Jahren versucht Ihr uns eine „Kranken-Karte“ zu elektronisieren und steht Euch mit Euren Partnern selbst im Weg. Die Telekom hat Monopol auf (fast) alle verlegten Kanäle und bremst alle die an Ihr vorbeiziehen könnten schneller aus, als die BNA (Beschaffungsgesellschaft für Nutzlose Arbeitsbetätigung) registriert, dass der Fortschritt nun wiedermal nicht hier stattfindet.
Schnelles Netz für alle, in 100 Mbit/sek,...ha, ha, wenn überhaupt, dann aber bitte nur in eine Richtung.

Noch was zu „Wie sicher sind die Gesundheitsdaten in diesen Kapitalgesellschaften?“
Big-Data ist mittlerweile bei jedem in seinem (Apotheken-) Rechner oder „Smart“-Phone angelangt, da kitzelt die DSG-VO nur wie eine Fliege auf dem Dickhäuterrücken.
Während wir das schicke neue Kärtchen noch am Einlesen sind, wird in Silicon-Valley schon am Angebot für die neue Hüfte verhandelt. So schnell geht die Sicherung sicher, doch sicher die „Sicherheit“ nicht.

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Zu H.Ströh

von Dr.Diefenbach am 08.04.2018 um 9:39 Uhr

Stimmt !!

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Geduld bringt keine neue Hilfstaxe

von Ulrich Ströh am 08.04.2018 um 8:42 Uhr

Tagebuch-Zitat zur Hilfstaxe:

Worauf wartet die Apothekerverbandsriege eigentlich?
Wovor hat sie Angst?

Warum ist seit der Kündigung im Jahre 2012 nichts passiert?

Umsomehr ist zu würdigen,dass Kollege Dr. Graue mit einem eigenen Lebensalter von über 80 Jahren dieses wichtige Thema anstößt.


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