Erstmals
nachgewiesen wurde das Nipah-Virus 1998 in Malaysia. Im Epidemiologischen
Bulletin 21 aus dem Jahr 1999 lautete auch in Deutschland ein Thema „Nipah Virus: Neuer
Infektionserreger verdient Aufmerksamkeit“. Im entsprechenden Artikel wurde geschildert, dass das Gesundheitsministerium des
südostasiatischen Staates Malaysia im April und Mai 1999 über 258
Erkrankungsfälle von febriler Enzephalitis berichtet hatte. Die Infektionen
hatten in 100 Fällen einen tödlichen Ausgang.
Die
Erkrankungen wurden durch Fieber (drei bis 14 Tage), Kopfschmerzen, Somnolenz
und Orientierungslosigkeit bis hin zum Koma charakterisiert. Die meisten
Betroffenen hatten auf Schweinefarmen gearbeitet. In einigen Fällen sollen
etwa ein bis zwei Wochen vor Erkrankungsbeginn bei den Arbeitern schon bei den Schweinen
Krankheitssymptome beobachtet worden sein (verstärktes, schweres Atemgeräusch,
unproduktiver Husten und neurologische Veränderungen). Um den
Krankheitsausbruch zu stoppen, wurden mehr als eine Millionen Schweine getötet. Daher rührt
schließlich auch der Name des Nipah-Virus: Sungai Nipah ist ein Dorf auf der Malaiischen Halbinsel, wo die Schweinefarmer an Enzephalitis erkrankten.
Über
Erkrankungsfälle von Pflegepersonal oder Ärzten wurde damals noch nicht berichtet.
Als beunruhigend bezeichnete man aber die Beobachtung, dass die sonst relativ
artspezifischen und weitgehend respiratorisch übertragenen Paramyxoviren im
Fall der Nipahvirus-Infektionen eine scheinbar hohe Pathogenität für
verschiedene Säugetierarten aufwiesen. Heute schreibt die WHO, dass
Nipah-Virus-Antikörper zeigen, dass sowohl Hunde, als auch Katzen, Ziegen und Pferde infiziert
wurden, jedoch nur wenn sie Kontakt mit infizierten Schweinen gehabt hatten. Ihre Rolle bei der Übertragung auf den Menschen wurde nicht bestimmt.
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