China

„Future Apotheke“: Arzneimittel per Gesichtserkennung

Remagen - 31.05.2018, 16:30 Uhr

In dieser "Zukunftsapotheke" im chinesischen Zhengzhou können sich Kunden per Gesichtserkennung beraten lassen und sich Arzneimittel ausgeben lassen. (Foto: Imago)

In dieser "Zukunftsapotheke" im chinesischen Zhengzhou können sich Kunden per Gesichtserkennung beraten lassen und sich Arzneimittel ausgeben lassen. (Foto: Imago)


Chinesische Touristen kaufen Gesundheitsprodukte

Nach dem Start der Präsenz in Europa im Sommer 2016 soll nun nach einem aktuellen Pressebericht der europäische Markt „ernsthaft erobert“ werden. Bis März 2019 soll die Anzahl der Händler, die die Bezahlmethode akzeptieren, auf das fünfzehnfache wachsen, und entsprechende Zahlungen sollen bei angeschlossenen Einzelhändlern in zwanzig europäischen Märkten möglich sein. Was das alles mit den Apotheken zu tun hat? In Großbritannien strebt Alipay laut eigenem Bekunden eine Zusammenarbeit mit der Apothekenkette Boots an, auch dort lebende Auslandschinesen in die Apotheken zu locken.

Rossmann mit im Boot

„Bisher haben die Chinesen ihr Geld auf Auslandsreisen bevorzugt für Luxusgüter ausgegeben, aber nun, da noch mehr nach Europa kommen, wächst auch das Interesse an Kosmetika, Gesundheits-und Baby-Produkten“, sagt Rita Liu von Ant Financial, die das Roll-out von Alipay in Europa zum Erfolg führen soll.

Das hat offensichtlich auch die Drogerie-Kette Rossmann erkannt. Nach einem Pressebericht konnte Wirecard die Kette im April 2017 als Kunden von Alipay gewinnen. Damit könnten chinesische Touristen mit ihrer Alipay App nun in den 2000 Rossmann-Filialen in Deutschland oder auch online nach Lust und Laune shoppen. Jedes Jahr kämen rund zwei Millionen chinesische Touristen nach Deutschland, von denen jeder im Urlaub rund 3000 Euro allein für Einkäufe ausgebe, heißt es in der Mitteilung. Rossmann sei der erste größere deutsche Händler, der in den boomenden Tourismus-Markt der Chinesen einsteige.

Kopfzerbrechen bereitet Alipay bei seiner europäischen Expansion allerdings die neue EU-Datenschutzgrundverordnung. „Wir arbeiten natürlich daran, in jedem Land die nationalen Anforderungen zu erfüllen“, sagt die Alipay-Chefin Li Wang. „Aber die Datenschutzgrundverordnung ist schon ein gravierendes Gesetz. Wir haben am Sitz des Mutterkonzerns in Hangzhou ein großes Team dazu. Ich würde mich nicht wundern, wenn das über hundert Leute wären, die sich damit beschäftigen.“



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.