Formoline-Studie

Abnehmen: Polyglucosamin scheint zu unterstützen

Stuttgart - 13.08.2018, 07:00 Uhr

Maßgeblich fürs Abnehmen sind Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität. Eine von Certmedica initiierte Studie hat nun gezeigt, dass Polyglucosamin die Gewichtsreduktion unterstützen kann. ( r / Foto: Jürgen Fälchle / stock.adobe.com)

Maßgeblich fürs Abnehmen sind Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität. Eine von Certmedica initiierte Studie hat nun gezeigt, dass Polyglucosamin die Gewichtsreduktion unterstützen kann. ( r / Foto: Jürgen Fälchle / stock.adobe.com)


Ernährungsintervention, körperliche Aktivität

Die Probanden waren angehalten, ihre tägliche Kalorienzufuhr um 10 Prozent zu reduzieren. Unterstützt wurden sie hierbei durch einen Ernährungsberater. Anhand eines Fragebogens erfassten die Probanden eine Woche lang ihre Ernährungsgewohnheiten, und zwar zu Beginn der Untersuchung und anschließend wiederholend alle drei Monate. Bewerber für die Studie, die nicht in der Lage waren, ihre Ernährung wahrheitsgetreu abzubilden, durften an der Studie nicht teilnehmen.
Die Teilnehmer entschieden meist selbst, welche ihrer bisherigen Nahrungsmittel sie ersetzen wollten, ein Ernährungsberater gab hier unterstützende Tipps zur Kalorienreduktion – so beispielsweise die Nudelmenge um die Hälfte zu reduzieren (100 g auf 50 g) und dafür die Gemüseportion von 20 g auf 60 g zu erhöhen. Dadurch gelingt es, die Kalorienzufuhr um 40 Prozent zu verringern, bei gleichbleibendem Volumen und Sättigungsgefühl. Bei Pizza erhielten die Probanden den einfachen Rat, den Rand wegzulassen. Dadurch kann bis zu einem Viertel der Kalorien gespart werden (durchschnittlich 660 kcal statt 880 kcal).

Mehr zum Thema unter Wissen am HV: Abnehmen

Das hauptsächlich eigenverantwortliche Ändern der Nahrungsmittel hat einen Vorteil: Die Patienten bekommen keine strikten Diätplan aufoktroyiert, sondern prüfen, welche energetisch günstigeren Lebensmittel für sie auch langfristig eine Option sind.

Wie funktioniert Polyglucosamin?

Polyglucosamin oder Chitosan ist ein Polymer, und zwar aus D-Glucosamin und N-Acetylglucosamin. Gewonnen wird Polyglucosamin aus Chitin, dem Hauptbestandteil von Schalen aus Krebsen und Garnelen. Durch die im Molekül vorhandenen Aminogruppen (primäre Aminogruppe im Glucosamin, sekundäre im N-Acetyl-Glucosamin) ist Polyglucosamin protonierbar und im Magen-Darm-Trakt positiv geladen. Dadurch sollen negativ geladenen Fettsäuren der Nahrungsfette gebunden und so deren Resorption verhindert werden.

Körperliche Aktivität

Die Probanden  sollten ihre körperliche Aktivität steigern, und zwar um 9 MET-h pro Woche (MET = metabolisches Äquivalent). Ausgangssituation war bei den meisten Teilnehmern, dass sie sich wenig bewegten und vorwiegend sitzende Tätigkeiten ausübten mit weniger als 35 MET-h pro Tag. Was ist ein MET? Eine Stunde langsames Gehen entspricht 2 MET-h, eine Stunde schnelles Gehen 3,3 MET-h. Für die Steigerung von 9 MET-h pro Woche genügte also eine gute Stunde mehr langsames Gehen täglich. Alle drei Monate wurde für eine Woche das Bewegungsverhalten der Probanden überprüft.

Im gleichen Rhythmus, dreimonatlich, überprüften die Studienärzte Körpergewicht, Taillenumfang, Blutdruck, Blutzucker, Plasmalipide und C-reaktives Protein (CRP).

Beide Gruppen vertrugen die Intervention gut, am häufigsten wurde über Obstipation berichtet – gleichermaßen in beiden Gruppen – was sich durch eine erhöhe Trinkmenge beheben ließ.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Interessant ist, was der Ernährungsberater...

von Andreas P. Schenkel am 13.08.2018 um 21:56 Uhr

... den Probanden geraten hat: Neben mehr Gemüse zu verzehren war das vor allem eine erhebliche Reduktion der Kohlenhydrataufnahme, wenn man genau hinschaut. Das erscheint mir im Grunde als ein Confounder, womöglich stellt dies den Haupteffekt der Messung dar. Was dann allerdings die tablettlich herbeigeführte Reduktion der Fettaufnahme etwas fragwürdig erscheinen ließe ...

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