Überraschende Eigenschaften
Im Tierexperiment an Mäusen stellte man mit der ersten
Substanz beruhigende, krampflösende und muskelrelaxierende Effekte fest.
Erfreulicherweise erwies sich die Toxizität als sehr gering. Dies war die
Geburtsstunde des ersten Benzodiazepins: Chlordiazepoxid, das unter dem
Handelsnamen Librium® 1960 den Markt eroberte. Für einen noch größeren Boom
sorgte das zweite Benzodiazepin: Diazepam (Valium® Roche), das 1963 eingeführt
wurde. Erfinder der neuen Substanzklasse war der Chemiker Leo Henryk Sternbach
– Sohn eines polnisch-jüdischen Apothekers (1908–2005).
Diazepam gehört zu den Benzodiazepinen mit relativ langer
Halbwertszeit (20 bis 50 Stunden). Es wird ebenso wie Chlordiazepoxid zu den
aktiven Metaboliten Nordazepam (Desmethyldiazepam), Temazepam und Oxazepam
verstoffwechselt. Die alle ebenfalls als eigenständige Arzneimittel eingesetzt werden.
Nordazepam hat dabei eine längere Halbwertszeit als Diazepam selbst und kumuliert
bei täglicher Gabe.
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