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Vor allem bei Gelenkbeschwerden
Bei Schuppenflechte: Herz-Kreislauf-Risiken stärker in den Blick nehmen
Über 2200 Patienten begutachtet
Mit diesem Zusammenhang beschäftigt sich auch eine Untersuchung des International Psoriasis and Arthritis Research Teams (IPART), deren Ergebnisse kürzlich im Journal of Rheumatology veröffentlicht wurden. Im Rahmen der internationalen multizentrischen Kohortenstudie wollten Lihi Leder von der Universität Toronto und seine Mitarbeiter herausfinden, wie hoch der Prozentsatz an Unterdiagnosen und fehlender Behandlung kardiovaskulärer Risikofaktoren bei Betroffenen mit Schuppenflechte sein könnte. In die Analyse waren insgesamt 2254 Patienten aus Kanada, Nordamerika und Israel im Durchschnittsalter von 52 Jahren eingeschlossen, die meisten davon hatten einen Gelenkbefall. Die Personen litten seit mehr als zwanzig Jahren unter einer Psoriasis, davon 14 Jahre mit Gelenkbeschwerden.
Fast alle hatten einen kardiovaskulären Risikofaktor
Es stellte sich heraus, dass rund 87 Prozent der Patienten mindestens einen kardiovaskulären Risikofaktor hatten:
- 75 Prozent waren übergewichtig oder fettleibig (davon 54 Prozent mit einer ungünstigen Zunahme des Bauchumfangs).
- 49 Prozent hatten zu hohe Blutfette und
- 45 Prozent Bluthochdruck.
- 17 Prozent waren aktuelle Raucher und
- 13 Prozent Diabetiker.
Knapp 60 Prozent der Betroffenen mit Bluthochdruck und zwei Drittel der Patienten mit zu hohen Blutfettwerten wurden dagegen nicht ausreichend behandelt, und zwar hauptsächlich jüngere Personen oder solche im mittleren Lebensalter (50 Jahre und darunter) und männlichen Geschlechts. „Fast die Hälfte der Patienten hatte im Alter von Anfang 60 ein Risiko von mehr als zehn Prozent, innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden“, resümiert Lorenz die Schlussfolgerung aus der Studie.
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Risikokonstellation auch in Deutschland vorhanden
Diese Risikokonstellation für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall beobachten wir auch bei unseren Patienten in Deutschland“, berichtet der Rheumatologe basierend auf seinen Praxiserfahrungen. Ihr muss seiner Meinung nach dringend mehr Beachtung geschenkt werden. In der IPART-Studie habe jeder dritte Psoriasis-Patient nicht gewusst, dass seine Blutfette zu hoch sind und bei jedem fünften sei der Bluthochdruck nicht bekannt gewesen. Von den diagnostizierten Hypertonie-Patienten hätten überdies die meisten ihre Medikamente nicht oder nicht regelmäßig eingenommen. „Behandelnde Ärzte müssen bei Psoriasis die möglichen Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder eine Fettstoffwechselstörung regelmäßig diagnostisch abklären und gegebenenfalls behandeln“, fordert der DGRh-Präsident deshalb. Zudem sei es wichtig, Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis optimal antientzündlich zu behandeln, die Betroffene über die Erkrankungen des metabolischen Syndroms aufzuklären und sie in der Prävention zu unterstützen.
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