- DAZ.online
- News
- Apotheke
- Der Umsatz steigt, aber ...
Vorläufige Apothekenbilanz für 2018
Der Umsatz steigt, aber nur in 70 Prozent der Apotheken
Spahn hat Grund zur Eile
Daraufhin erinnerte Diener an die Regelung in § 78 Arzneimittelgesetz, den Festzuschlag anzupassen. „Diese Überprüfung ist überfällig“, mahnte Diener, ergänzte aber, dass Minister Spahn beim Apothekertag erklärt habe, zusätzliches Geld gebe es nur für zusätzliche Leistungen. Die Pläne des Koalitionsvertrags wertete Diener positiv, denn mit dem Rx-Versandverbot sei das E-Rezept nicht bedrohlich. Wie die Pläne von Minister Spahn nun aussehen, „werden wir in Tagen bis Wochen wissen“, erwartet Diener. Wenn die zweite Lesung des Gesetzes bis Ostern stattfinde solle, müsse vor Weihnachten ein Entwurf vorliegen. Doch könnten später zusätzliche Regelungen ergänzt werden, weil Änderungen in mehrere laufende Gesetzgebungsverfahren eingefügt werden könnten. Diener erwartet jetzt eine schnelle Entwicklung, „weil der Minister nicht weiß, wie lange die GroKo hält“.
Telematik richtig gestalten
Außerdem werde sich die Entwicklung der Telematikinfrastruktur beschleunigen. Es würden immer mehr Arztpraxen angeschlossen und den Umgang mit Stammdaten erlernen. Zu E-Rezepten sei es dann nur noch ein kleiner Schritt. Diener hofft dafür auf einen Zentralserver in Apothekerhand, fürchtet aber, dass das Ministerium auf eine offene Marktlösung mit vielen Anbietern setzt, um nicht dirigistisch zu wirken. Auf jeden Fall müsse verhindert werden, dass Rezepte zu einem handelbaren Gut werden, mahnte Diener. Dafür sollten die Apotheker den Schulterschluss mit anderen Heilberuflern suchen und sich keinen Streit mit den Ärzten über das Impfen aufdrängen lassen.
Rx-Boni führen zu Verdrängungswettbewerb
Rx-Boni sind für Diener eine „diabolische Bedrohung“, wenn sie mit dem Rx-Versand und dem E-Rezept verbunden werden. Der Bonus, möglicherweise noch in Verbindung mit einem teuren Botendienst, könne das Betriebsergebnis der Apotheken weitgehend aufzehren. Daraus folgerte Diener: „Die Gleichpreisigkeit bei Rx-Arzneimitteln muss erhalten bleiben.“ Um diese notfalls ohne ein Rx-Versandverbot zu sichern, regte Diener eine Verankerung im Sozialrecht oder spezifische Vor-Ort-Zuschläge für Präsenzapotheken an. Falls dies nicht gelinge, würden Preisdumping und Verdrängungswettbewerb drohen. Dies betreffe nicht nur den Versand, sondern auch den Wettbewerb unter den Vor-Ort-Apotheken. Diener erwartet dann einen lange anhaltenden Trend mit viel mehr Apothekenschließungen.
1 Kommentar
„Spahn löst ein Problem, das es nicht gibt.“
von Karl Friedrich Müller am 15.11.2018 um 16:55 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.