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Interview Dr. Roy Kühne (MdB, CDU)
„Vielleicht sollten die Krankenkassen auf Werbung im Profisport verzichten“
Wer derzeit die Handball-Weltmeisterschaft verfolgt, kann es nicht übersehen: Überall prangt das AOK-Logo. Hintergrund ist eine seit Jahren bestehende Partnerschaft zwischen dem AOK-Bundesverband und dem Deutschen Handballbund (DHB). Der CDU-Gesundheitspolitiker Dr. Roy Kühne hinterfragt die Investitionen der Kassen in den Profisport ganz grundsätzlich und kündigt Gespräche mit Kassenvertretern an. Aus Kühnes Sicht sollten die Gelder lieber in den Breitensport investiert werden.
Die Werbeausgaben der Krankenkassen sind immer wieder ein Aufreger-Thema – insbesondere für Leistungserbringer, die häufig mit Retaxationen oder Regressen zu kämpfen haben. Auch in der öffentlichen Diskussion ist das Verständnis für die Werbeausgaben oftmals nicht groß – schließlich handelt es sich bei den Sponsoring-Geldern um Beitragsgelder. Klar ist: Die Ausgaben der Kassen für Werbezwecke und Sponsoring sind strikt reguliert. Konkret dürfen die Kassen 0,15 Prozent der monatlichen Bezugsgröße gemäß § 18 SGB IV je Mitglied nicht überschreiten. Da sich diese „Bezugsgröße“ regelmäßig ändert und vom Sozialministerium jährlich neu berechnet wird, ändert sich auch die Vorgabe für die Maximalausgaben der Kassen für Werbung. 2016 lag der Wert bei 4,36 Euro pro Mitglied.
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Was pro Mitglied zunächst wenig klingt, summiert sich auf riesige Summen in der Gesamtschau. DAZ.online hatte im vergangenen Jahr über die Entwicklung der Werbeausgaben berichtet: Die Gesamtsumme ist in den vergangenen 23 Jahren förmlich explodiert – von rund 61 Millionen Euro im Jahr 1995 auf 194 Millionen Euro im Jahr 2016. Die größten Steigerungsraten verzeichneten die Ersatzkassen, die höchsten Gesamtausgaben lagen bei den AOKen.
Auf seinem Facebook-Profil hat Dr. Roy Kühne (CDU), Mitglied des Gesundheitsausschusses im Bundestag, dieses Thema in der vergangenen Woche aufgegriffen. Kühne schreibt dort auch von „Rückwerbeprämien“, bei denen die Kassen Prämien bis zu 85 Euro zahlen, um Versicherte zu halten. Und: Er zitiert „Medienangaben“, denen zufolge die AOK jährlich etwa eine Million Euro an den DHB für die Trikotwerbung zahlt. Was das Sponsoring betrifft, hat Kühne eine klare Vision: „Ich möchte mit den Kassen darüber diskutieren, ob es nicht besser wäre, auf die Werbung im Profisport zu verzichten (nicht im Breiten- und Kindersport, dort gerne zur Unterstützung), um das Geld in die Verbesserung der Versorgung zu stecken“, so der CDU-Politiker auf seinem Facebook-Profil.
DAZ.online hat bei Kühne nachgefragt, wo genau er die Probleme sieht und ob er dagegen etwas unternehmen will.
2 Kommentare
Werbung im Sport
von Dr. Hans-Werner Bertelsen am 28.01.2019 um 10:04 Uhr
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Das ist bei Weitem noch nicht alles
von PD am 24.01.2019 um 7:00 Uhr
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