Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

17.02.2019, 08:00 Uhr

Im Tagebuch dieser Woche: Die Gedanken von Monopolkommission-Chef Achim Wambach, Robert Habeck und NRW-Minister Laumann. ( r / Foto: DAZ)

Im Tagebuch dieser Woche: Die Gedanken von Monopolkommission-Chef Achim Wambach, Robert Habeck und NRW-Minister Laumann. ( r / Foto: DAZ)


12. Februar 2019

Endlich ein „echter“ Grüner: Robert Habeck, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen.  Einer, der sich gegen die großen Internetkonzerne stemmt und die Macht der Großkonzerne mehr als kritisch sieht. Für Habeck muss die Politik sicherstellen, dass „Mensch-zu-Mensch-Beziehungen“ bei zunehmender Digitalisierung erhalten bleiben. Habeck will sich mit den Großen anlegen, er fragt, warum Amazon keine Steuern zahlt. Habeck setzt sich für eine Entflechtung der Internetkonzerne und eine striktere Besteuerung dieser Unternehmen ein. Während sich zum Beispiel die Grüne Kordula Schulz-Asche für ausländische Versender stark macht und ein Rx-Versandverbot kategorisch ablehnt, beäugt Habeck Versender wie DocMorris äußerst kritisch und beschwert sich über die Ungleichbehandlung von Vor-Ort-Apotheken gegenüber EU-Versendern. Mein liebes Tagebuch, bahnt sich da ein Umdenken bei den Grünen an? Während früher die Grüne Biggi Bender von Apothekenketten träumte, und während Schulz-Asche heute die Menschen zu den Versendern schickt, weiß Habeck um die Bedeutung des Vor-Ort-Handels. Ein Wunder ist das nicht: Der Grünen-Politiker ist in einer Apothekerfamilie aufgewachsen. Da sieht man mal, was es ausmacht, wenn man Hintergründe und Zusammenhänge besser kennengelernt hat. 


Eine Krankenkasse, die den Importirrsinn versteht und sich vehement dagegen ausspricht, ist die AOK Baden-Württemberg. Sie spricht sich auf ihrem Mediaportal erneut gegen die intransparenten Importwege von Arzneimitteln aus und setzt sich für die Abschaffung der Importquote ein. Die neue, vom Kabinett beschlossene Importregelung verringere auch den bürokratischen Aufwand in Apotheken nicht. Für die AOK Baden-Württemberg wäre daher das Sinnvollste, die Importquote zu streichen. Mein liebes Tagebuch, dem ist nichts hinzuzufügen.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

Wieder einmal ...

von Gunnar Müller, Detmold am 17.02.2019 um 9:37 Uhr

Eine typische Apothekerwoche!
Mit Hoffnung-heischenden Höhen (Harbeck, Laumann…) und abgründigen Tiefen (Monopolkommission…), jeder Menge Ungereimtheiten (Importklausel, GKV – Liefervertrag …) – und immer, immer mehr Arbeit (...sekurPharm!):
Die Apothekenteams drehen weiter am Rad, sind am Anschlag – und versuchen trotzdem, den Kunden ein Lächeln abzugewinnen (Chapeau an beide! An das Team UND die Kunden).
Und während andere Berufsverbände in anderen Ländern sich richtigerweise Gedanken gemacht haben (Österreich!) oder machen (...konkret fürchten die französischen Apotheker, „dass sich das viele Scannen negativ auf die Apotheker-Patienten-Beziehung auswirken könnte, indem Patienten verunsichert werden könnten. Medienberichten zufolge fordern die Apotheker, dass Arbeitsabläufe verringert werden“), ignoriert die ABDA mit ihrer NGDA den (gesetzlich aufgezwungenen) Investitionsaufwand in den Apotheken von gut 40 Mio € und den laufenden Mehraufwand beim Mehrfach-Handling. Und meldet in bester ‚Wir-können-das‘-Manier aus politischen Gründen: „Klar!“…
Wie gut, dass es da die Freie Apothekerschaft gibt…!

Aufgrund unserer engen Kunden-Kontakte, ist für die Apotheker das lebenslange Lernen schon seit langem eine tagtäglich gelebte Praxis.
Wie?Was? lernt die ABDA? Und vor allem: Wann ?!

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