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15. Februar 2019
Wenn bei uns der Securpharm-Start als „holprig“ bezeichnet wird, dann muss man ihn in so manch anderem europäischen Land wohl als leicht chaotisch bezeichnen. In Frankreich beispielsweise steckt das System noch in echten Schwierigkeiten, ganz zu schweigen vom Brexit- England, wo noch nicht einmal die Hälfte der Apotheken an das Verifikationssystem angebunden sind. Und Österreich betrachtet den 9. Februar eh nicht als „harte Deadline“, sondern geht eher flexibel mit dem Einstieg um, man spricht von einer „Stabilisierungsphase“ – bitte gerne. Mein liebes Tagebuch, wenn man die Länderberichte liest, dann gehören wir hier wohl eher zu den Muster-Apothekern.
Und zum Wochenausklang nochmal die Importförderklausel. Lars Nickel, Leiter der Abteilung Arzneimittel im Bundesgesundheitsministerium ließ wissen, dass beim Thema „Importförderung“ noch ein bisschen Musik drin“ sei. Keine vorschnelle Hoffnung, mein liebes Tagebuch, es geht nur um einen differenzierten Preisabstand zwischen Original und Import. Aber was ist mit einer gänzlichen Abschaffung? Immerhin hat sich der Bundesrat schon im Dezember für die Abschaffung der Importquote ausgesprochen. Was daraus wird, ist noch offen. Das ist doch auch ein bisschen Musik.
Und weil’s so wunderschön ist: Das Verbot des Rx-Versandhandels, eigentlich von höchster Seite offiziell beerdigt, geistert immer noch durch die politischen Reihen. Dieses Mal kommt der Auferstehungsgesang von Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Noch vor wenigen Wochen meinte er zu diesem Thema: „Das bisschen Versandhandel, da besteht keine Gefahr.“ In dieser Woche erklärte er bei einem Treffen mit den Kammer- und Verbandsspitzen Engelen und Overwienig sowie Preis und Michels, dass er sich weiterhin für ein Rx-Versandverbot einsetzen werde. Mein liebes Tagebuch, fein, da kann man nichts dagegen haben, wenn man im Lauf der Zeit klüger wird. Aber diese Haltung ein bisschen heftiger und härter im Vorfeld, als Spahn noch nicht das Aus beschlossen hatte, wäre besser gewesen. Mein liebes Tagebuch, sei’s drum, seien wir nachsichtig. Immerhin ist Laumann einer, der die Vor-Ort-Apotheke unterstützt, der ihren Wert erkennt, der die „inhabergeführte Präsenzapotheke“ will – wenn er nur ein bisschen lauter sprechen würde.
1 Kommentar
Wieder einmal ...
von Gunnar Müller, Detmold am 17.02.2019 um 9:37 Uhr
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