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Politische Diskussion
Becker, Bender, Hermann und Maag auf der Interpharm
Kurzporträts der vier Diskussionsgäste
Fritz Becker: Der 67-Jährige ist Präsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg und Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes. Becker betreibt drei Apotheken in Pforzheim – eine Stadt, in der bestimmte Stadtteile inzwischen ganz ohne Apotheke auskommen müssen. Im DAV ist eines von Beckers Hauptthemen die Apothekenhonorierung.
Biggi Bender: Birgitt (Biggi) Bender ist Leiterin der Landesvertretung des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) in Baden-Württemberg. Zwischen 2002 und 2013 war sie gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag und setzte sich in dieser Funktion mehrfach für die Deregulierung des Apothekenmarktes ein. In der aktuellen Apothekenpolitik kennt Bender sich bestens aus: Bis vor ihrer Beschäftigung beim vdek war die Grünen-Politikerin als gesundheitspolitische Beraterin tätig, unter anderem für den Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA).
Dr. Christopher Hermann: Der „Erfinder der Rabattverträge“. Der Chef der AOK Baden-Württemberg war zwischen 2004 und 2007 sehr eng in die Etablierung der Arzneimittel-Rabattverträge eingebunden. Seine AOK schreibt heute noch stellvertretend für das gesamte AOK-System die Generika-Verträge aus. Auch Hermann würde den Apothekenmarkt gerne deregulieren: Auf das EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung reagierte der Kassenchef mit der Forderung, die Rx-Preisbindung aufzuheben und ein Preisvergleichsportal für Apotheken zu schaffen. Kürzlich wurde bekannt, dass Hermann Ende 2019 aus seinem Amt ausscheidet.
Karin Maag: Die gebürtige Stuttgarterin ist seit 2009 Mitglied des Bundestages und seit dieser Legislaturperiode die gesundheitspolitische Sprecherin in ihrer Fraktion. Maag tritt für eine Erhaltung des Systems der Arzneimittelversorgung durch die inhabergeführte Apotheke vor Ort ein. Nach dem EuGH-Urteil machte sie sich monatelang für ein Rx-Versandverbot stark. Als Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) seinen ersten Plan für eine Apotheken-Reform vorstellte, der eine gesetzliche Etablierung von Rx-Boni enthielt, kritisierte Maag ihren Parteikollegen offen. Maag ist in diesen Wochen unmittelbar an Gesprächen innerhalb ihrer Fraktion und mit dem BMG zur Apotheken-Reform beteiligt.
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