- DAZ.online
- News
- Pharmazie
- Methadon entzaubert
Ein etwas anderer Blick auf die Studie
Schnelleres Wachstum von Tumorzellen unter niedrigen Methadon-Konzentrationen, Zerstörung von gesunden Zellen durch Methadon, Organtoxizität von Methadon, das alles klingt bedrohlich. Grund genug, sich diese Studie einmal näher anzuschauen. Das haben die Ulmer Methadon-Forscherin Dr. Claudia Friesen und der Palliativmediziner Dr. Hans-Jörg Hilscher für die Deutsche Apotheker Zeitung gemacht: Sie entlarven zahlreiche Schwachstellen und kommen zu einem völlig anderen Schluss: Die Leipziger In-vitro-Studie widerlegt nicht die Methadon-Hypothese zur Wirkverstärkung von Zytostatika, sie stützt sie sogar. Die ausführliche Begründung lesen Sie hier.
Kritische Betrachtungen und Statements zu dem neuen Zellkulturversuch
„Leipziger Studie stützt Methadon-Hypothese!“
Hoffen auf die Petition im Deutschen Bundestag
Damit bekommt die uralte Forderung nach Durchführung klinischer Studien wieder neuen Auftrieb. Nur mit ihnen wird sich die Frage nach dem Nutzen einer Methadontherapie für Krebspatienten beantworten lassen. Dr. Claudia Friesen und Dr. Hans-Jörg Hilscher ringen schon seit langem um die Durchführung klinischer Studien, denn nur mit ihnen wird sich klären lassen, ob und bei welchen Krebsformen unter welchen Zytostatikatherapien Methadon einen Zusatznutzen für die Patienten haben kann. Eigenen Angaben zufolge stoßen sie mit dieser Forderung auf massiven Widerstand. Ihre ganze Hoffnung setzen sie auf eine im vergangenen Jahr beim Deutschen Bundestag eingereichte Petition. Über 53 000 Patienten haben diese Petition unterzeichnet. Sie fordern die staatliche Förderung klinischer Studien zum Einsatz von Methadon in der Krebstherapie. Die Anhörung zu dieser Petition fand im November 2018 im Deutschen Bundestag statt. Eine Entscheidung liegt noch nicht vor. Am 3. April 2019, kurz nach Erscheinen der Leipziger Pressemeldung, waren Friesen und Hilscher in den Deutschen Bundestag geladen, um die Bundestagsabgeordneten über die wissenschaftlichen Daten und ihre Erfahrungen zu informieren. Hilscher setzt in seiner Praxis Methadon im Rahmen der Palliativmedizin ein. Dr. Claudia Friesen hat die Hypothesen-bildende Grundlagenforschung für Methadon durchgeführt. Die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis, SPD, die zu der Anhörung geladen hatte, kam danach zu folgendem Schluss: „ Die Forschung zu Methadon steht im Anfangsstadium und es gibt keine klinischen Studien, die die Ergebnisse von Frau Dr. Friesens Forschung bestätigen noch widerlegen.“ Deshalb habe man vereinbart, das Bundesforschungsministerium anzuregen, im Rahmen der von der Bundesregierung ausgerufenen Nationalen Dekade gegen den Krebs die Forschung zu ergänzenden Krebstherapien stärker zu fördern.
4 Kommentare
Inhaltliche Auseinandersetzung
von Katrin am 15.04.2019 um 9:39 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten
AW: Inhaltliche Auseinandersetzung
von Jasonpepper am 16.09.2019 um 19:42 Uhr
AW: Inhaltliche Auseinandersetzung
von Katrin am 17.09.2019 um 22:47 Uhr
AW: Inhaltliche Auseinandersetzung
von Kay Haßbargen am 22.09.2019 um 0:30 Uhr
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.