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Mein liebes Tagebuch

28.04.2019, 07:45 Uhr

Wie fällt die ABDA-Stellungnahme zur Spahnschen Apothekenreform aus? Darüber wird heiß diskutiert. (Foto: Andi Dalferth)

Wie fällt die ABDA-Stellungnahme zur Spahnschen Apothekenreform aus? Darüber wird heiß diskutiert. (Foto: Andi Dalferth)


25. April 2019 

Neu sind die Bedenken der hessischen Kammer und anderer Apothekerorganisationen zum Vorhaben von Spahn, den § 78 Abs. 1 Satz 4 aus dem AMG zu streichen, allerdings nicht. Der Apothekenrechtsexperte Dr. Elmar Mand warnt schon seit Wochen davor, die im AMG festgeschriebene Preisbindung für EU-Versender zu streichen. Das wäre, so Mand in einem Gastkommentar für die DAZ, tatsächlich das Aus für eine Geltung des deutschen Arzneimittelpreisrechts für EU-Versender. Und er sagt auch, warum das Spahnsche Vorhaben, die Gleichpreisigkeit über das Sozialrecht zu sichern, nicht funktionieren wird. Mand ist überzeugt,  dass das BMG mit dem Gesetzentwurf nur einen „halbherzigen Versuch unternommen hat, die Gleichpreisigkeit wenigstens im GKV-Segment aufrecht zu erhalten“. Mein liebes Tagebuch, deutlicher kann man es kaum sagen. Da fragt man sich nur, warum sich die ABDA nicht schon längst eindeutig gegen eine Streichung stemmt. Immerhin, sie zeigt Störgefühle und hat für den 2. Mai eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, um die zukünftige Stoßrichtung in dieser Sache abzustimmen. 


Ein Arzneimittelabgabeautomat wie der von DocMorris in Hüffenhardt ist kein Versand und schon gar nicht eine Apotheke. Das sieht auch das Verwaltungsgericht Karlsruhe so und hat eine Klage des Versenders abgewiesen, der über seinen Automaten Arzneimittel vertreiben wollte. Wie aus der jetzt vorliegenden Urteilsbegründung hervorgeht, bringt DocMorris mit dem Automaten die  Arzneimittel weder in einer Apotheke noch auf dem Versandweg in den Verkehr. Mein liebes Tagebuch, da hat sich der Versender mit seinem Automaten kräftig verkalkuliert.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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7 Kommentare

UNgereimtheiten

von Dr.Diefenbach am 28.04.2019 um 23:07 Uhr

Es ist nach wie vor im Raum,dass sich offenbar einige Apothekenleiter lange um Notdienste drückten.So entnehme ich das den Aussagen des Kollegen Ströh.Und nun?Was passiert da??Es hofft sicher mancher,dass man das Thema bald vergisst und in kurzer Zeit das Interesse an DIESER Sache erloschen ist.Genau derartige Muster wie offenbar im "Fall Friese"(nochmals:FALLS das stimmt) führen doch innerhalb des Berufes zu Wahlmüdigkeit,Misstrauen,Abwendung von der Tagespolitik.Mögen auch die Anlässe gar nicht "so schwer" wiegen-der Mensch sucht sich ja Vorbilder.Und wenn ein ABDA Chef halt an den Gegebenheiten der anderen vorbeisegelt,DANN ist eben Aufklärung gefragt.Hier ist nichts (mehr) justitiabel,das spielt auch nicht die grosse Rolle,es geht um Transparenz.Und Ehrlichkeit.Diese verdammte Egomanie,dieses "Sichbesserstellen" als andere-es widert einen an.Und leider lebt einem das auch dieser Herr Spahn vor,der Herr Lauterbach genauso,und unsere Berufsspitze. in Teilen .Eine krachende Niederlage am 2.5. für Rumgeeierentscheidungen,eine klare Rückkehr zur VV -Forderung OHNE Wenn und Aber,das schafft vielleicht wieder etwas mehr Vertrauen.Und natürlich der Abtritt einiger Entscheider.Und zwar jetzt!!

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Existenzgefährdung

von Reinhard Rodiger am 28.04.2019 um 13:56 Uhr

Es ist doch absurd, zu glauben, eine Forderung nach höherer Vergütung würde ohne Beleg "wofür ? " akzeptiert werden können.Besonders gilt das für die, die ein erhöhtes Leistungsvolumen mit unklarer Honorierung vor sich haben. Und hierbei mit verschärftem Kammergang rechnen müssen.
Etwa wie " kammergenehme Apotheken , die nicht nach Kosten fragen müssen" bekommen Zuweisungen.Natürlich der indirekten Art über sonst unverdauliche Schikanen.
Das mag noch ein wenig pointiert sein, doch die existenzielle Gefahr wird deutlich.
Diese unklare Verhandlungsgrundlage ist der Tausch für die Basisfinanzierungsanpassung und die allein durch Rx-VV
erreichbare Gleichpreisigkeit.
Das ist Existenzgefährdung erster Klasse.

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ABDA gegen die eigenen Leute

von Karl Friedrich Müller am 28.04.2019 um 13:31 Uhr

Die Journalisten der DAZ haben eine neues Fremdwort gelernt, nun heißt es, es möglichst häufig einzusetzen.
Bin gespannt, was wir die nächsten Wochen noch lernen werden :))

Medien und Presse bringen an vorderster Stelle die Horrormeldung, dass Bäcker und Metzgerbetriebe schließen und „das soziale Gefüge gefährdet“ sei.
Über sterbende Apotheken berichtet allenfalls das Wochenblättle.
Es gibt doch jede Menge Bäcker und Metzger. In den Einkaufszentren. Dann müssen wir aber den Industriemüll futtern, weil das Handwerk, das Wissen, wie qualtitativ hochwertige Nahrung produziert wird, nicht weitergegeben wird.
Sind Apotheken in der öffentlichen Wahrnehmung nichts wert?

Wozu ist die ABDA eigentlich da?
Sie ignoriert die Basis, Gutachten von Experten, lobt kritiklos und undurchdacht Gesetzesvorhaben von Politikern, die nichts weniger als den totalen Umbruch und Zerstörung der vorhandenen Strukturen beabsichtigen.
Nun auch noch die Länderliste? Soll nun jeder geldgeile Scharlatan nach Deutschland liefern? Dann können wir Securpharm gleich abschalten.
Haftet die ABDA für den Schaden, den sie anrichtet? Immerhin ohne Rückendeckung, gegen Sinn und Verstand. Fahrlässig würde man das wohl beschönigend nennen.
Erst Dienstleistungen angemessen bezahlen, die wir jetzt schon erbringen. Da stimme ich Frau Peter zu.
Nebulöse Versprechen für ungesicherte Honorare, die nie kommen werden, sind abzulehnen.

Warum dürfen seit Kanzler Schröder Politiker immer offener Politik gegen die eigene Bevölkerung machen, wie Spahn hier im Gesetzesvorhaben? Weil Abgeordnete nicht wissen, was sie tun, worüber sie wirklich abstimmen und die Folgen erst viel später sehen? Weil sie niemanden aus dem Volk, den „kleinen Mann“ gar nicht kennen (wollen)?
Ein Wahlplakat der CDU mit einem unbekannten Bewerber wirbt mit dem Spruch: von hier.
Das ist also der Grund, warum ich ihn wählen soll, weil er „von hier“ ist?
Geht es noch inhaltsleerer und desinteressierter? Weil er sowieso gewinnt? Die anderen Parteien sind aber nicht besser.

Zuletzt. Ich wusste gar nicht, dass es Zweigapotheken gibt, die nicht alle Anforderungen einer Apotheke erfüllen muss. Find ich schon krass. Gleiches Recht für alle.

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Gesamtsituation

von Conny am 28.04.2019 um 9:17 Uhr

Zu Friese : hier kommt die ganze Duckmäuserei der Apothekerschaft zum Tragen. Zu Spahn : er macht alles für sich persönlich richtig, hat nach der Politik ausgesorgt. Zur ABDA : F. Schmidt erinnert mich an Fantomas, Schmidt reißt sich seine Gummimaske runter, und Max Müller kommt zum Vorschein. Anders ist die Politik von Schmidt nicht zu verstehen.

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Pharmazeutische Dienstleistungen

von Anita Peter am 28.04.2019 um 9:04 Uhr

Wie wäre es wenn mit dem Betrag X erstmal alle bisherigen kostenlosen pharmazeutischen Dienstleistungen anständig honoriert werden, bevor wir irgendwelchen neuen, nicht kostendeckenden, Hokuspokus erfinden?
Niemand ruft im Versand an und lässt sich beraten. Das findet alles KOSTENLOS vor Ort statt.
Deswegen -> Einführung einer Strukturpauschale! 350 Mio in diesen Fonds und Verteilung zu GLEICHEN Teilen an die Vor Ort Apotheken. Das stärkt nachhaltig die flächendeckende Versorgung.
Zu dem ganzen Preisbindungsgeschwurbel fällt mir nur eines ein -> RXVV!

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Zweige aus Unna

von Ulrich Ströh am 28.04.2019 um 8:47 Uhr

Es soll ja 14 Zweigapotheken in Deutschland geben.
Man sollte diese Apothekenliste transparent machen.

Und aufzeigen ,warum und wie man ohne Labor arbeitet.

Machen alle Zweigapotheken in Deutschland keinen Nachtdienst?

Schnell mehr Licht bitte und die Frage der Verantwortung klären.

Ein Büroversehen der Kammer WL ist das nicht.

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„Demokratie beinhaltet die Notwendigkeit, sich gelegentlich den Ansichten anderer Leute nicht zu beugen.“

von Christian Timme am 28.04.2019 um 8:30 Uhr

Herr Minister Spahn hat sich durch sein bisheriges Vorgehen und durch seine zum Teil nicht der Sache dienlichen Vorschläge mehr gegen als für die Apotheke positioniert. Es zeichnet sich im Moment keine in sich konsistente Lösung ab, der bekannte „Schwebezustand“ wird nur in eine unbekannte Verlängerung „getragen“. Der zusätzlich aufgebaute Zeitdruck ist dem Gesamtprozess nicht dienlich. Einer „unfähigen Politik“ der der selbstauferlegte „Balanceakt“ zwischen Inland und EU und Gesundheit und Wettbewerb entglitten ist, sollte sich wieder an Werten und nicht an „Eingriffen“ orientieren. Wäre die Gesundheitspolitik ein Kraftfahrzeugführer ... dürfte die Fahrerlaubnis „schon länger weg sein“ ... denn damit wird das Niveau eines „Autoverkäufers“ angestrebt. Meiner „Dieselgesundheit“ wünsche ich für diese Zukunft „mehr als Glück“ ... dieser Mitgliederversammlung ebenfalls ...

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