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Österreich
Wettbewerbsbehörde will Bedarfsplanung deregulieren
Ketten und Fremdbesitz sollen weiter verboten bleiben
Dagegen wird die Beibehaltung des Ketten- und Fremdbesitzverbots befürwortet, um eine weitergehende vertikalen Integration des pharmazeutischen Großhandels in den Apothekenmarkt und den damit verbundenen Gefahren zu verhindern. Im Ergebnis sei eine vollständige Liberalisierung der Eigentumsregelungen nicht zu empfehlen, so die Auffassung der Wettbewerbshüter.
Apotheker wehren sich gegen den Einfluss des Großhandels
Den österreichischen Apothekern passt diese Meinung gut ins Konzept. Im Alpenland dürfen Großhändler in bestimmten Umfang Anteile an Apotheken besitzen. Insgesamt soll es an etwa 1300 der 1357 österreichischen Apotheken direkte Beteiligungen geben. In der Regel sind diese mit umfassenden Warenbezugs- oder Liefervereinbarungen verknüpft, die die Freiräume der Apotheker einschränken und – jedenfalls aus Sicht der Apotheker – deren Unabhängigkeit bedrohen. Die Apotheker sind deshalb Ende des letzten Jahres mit einem Änderungsvorschlag zum Apothekengesetz beim Ministerium vorstellig geworden, um die „Auswüchse“ zu begrenzen. Der Vorschlag wird derzeit im Ministerium geprüft und eine Verabschiedung der Novelle bis zum Jahresende 2019 ins Auge gefasst.
Konstruktive Sacharbeit in unruhigen Zeiten
Angesichts der politischen Turbulenzen, die die Österreicher derzeit durchmachen, hat sich übrigens auch die Apothekerkammer aktuell mit einer Aussendung zu Wort gemeldet. Die Patienten und Kunden blieben auch bei Neugestaltung der innenpolitischen Rahmenbedingungen im Fokus der österreichischen Apotheker, wird darin betont. Die Apothekerkammer habe sich zuletzt bei zahlreichen gesundheitspolitischen Themen stark engagiert. „Die Standesvertretung der 6.000 Apothekerinnen und Apotheker Österreichs bekennt sich zur konstruktiven Sacharbeit und wird diese unbeirrt fortsetzen“, versichert Kammerpräsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr, egal, wie sich das politische Umfeld ändere.
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