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- 25.08.2019
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- Mein liebes Tagebuch
Nicht mehr lange, dann haben wir’s an der Backe: das E-Rezept. Und wir müssen damit fertig werden. Was es uns bringt? Die Optimisten schwärmen von Zeitersparnis, mehr Sicherheit, mehr Schutz vor Retax. Die Pessimisten fürchten ein Umkrempeln aller Strukturen im Apothekenalltag, den Kampf um die besten Einlöse-Apps und vor allem einen heißer Wettbewerb mit den Versendern. Es wird ein Überlebenskampf wie im Haifischbecken – da ist der heutige Wettstreit mit Versandhändlern wie Ferien auf dem Ponyhof.
19. August 2019
Lieferengpässe, die Pest in unserer Arzneimittelversorgung! Lieferengpässe bereiten täglich Ärger und Kosten! Und alle klagen darüber, aber irgendwie hat man das Gefühl, dass das Problem nur halbherzig angegangen wird. Wer könnte etwas dagegen tun? Im Prinzip nur die Politik. Ärzte und Apotheker können nur versuchen, Informationsketten aufzubauen, mit den Engpässen klarzukommen und Auswege zu finden. Wenn jetzt die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KV) fordert, dass Apotheker aufklären sollten, wo die Engpässe entstehen und um welche Präparate es sich handelt, dann mag das aus Sicht der KV erstmal richtig gedacht sein: Arzneimittel – das ist schließlich unser Ding. Aber bei der Frage, wo die Engpässe entstehen, da sind auch uns die Hände gebunden. Wenn es um die Gründe für die Engpässe gibt, da sind die Hersteller und die Krankenkassen für zuständig. Liebe Ärzte, wir und unser Großhandel wissen nur, bei welchen Arzneimitteln es klemmt – und welche Alternativen es möglicherweise gibt. Aber, mein liebes Tagebuch, wenn die Ärzte hier nach mehr Infos rufen, dann sollten wir in der Tat mal nachdenken, was wir von unserer Seite tun können, die „Defekte“ stärker zu kommunizieren – da gibt’s noch Luft nach oben.
In Hessen müssen mehr Gemeinden ohne eigene Apotheke auskommen, wie eine aktuelle Statistik der Landesregierung zeigt. Derzeit haben 27 Gemeinden keine Apotheke (mehr). Liebes Tagebuch, vermutlich ist Hessen in Deutschland kein Einzelfall, wenn man die Rückgänge der Apothekenzahlen im gesamten Bundesgebiet verfolgt: Im ersten Halbjahr 2019 gab es in Deutschland nur noch 19.268 Apotheken, im Vergleich zum Jahresende 2018 sind dies 155 Apotheken weniger. Es geht also weiter abwärts, wann Schluss ist mit diesem Trend, ist offen. Uns Apothekers obliegt die ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung, also, was tun? In Hessen arbeitet man gerne mit Rezeptsammelstellen, neuerdings auch mit elektronischen. Ob das so bleibt, wenn’s E-Rezept kommt, ist mehr als fraglich – der Versandhandel wird da gerne einspringen. Wenn wir das nicht wollen, sollten wir uns eine Strategie, ein Konzept einfallen lassen, wie wir die Versorgung flächendeckend garantieren und damit an die Öffentlichkeit gehen. Wir sollten zeigen, was wir können!
Bald wird’s ernst! Das E-Rezept ist nicht mehr aufzuhalten. DAZ.online widmete dem E-Rezept eine Themenwoche. DAZ.online sprach beispielsweise mit Peter Froese, Chef des Apothekerverbands Schleswig-Holstein und IT- und Telematik-Experte der ABDA, und fragte ihn, wie dann wohl der Apothekenalltag mit dem E-Rezept aussehen wird. Mein liebes Tagebuch, Froese zeigt: Ganz klar, wir werden unsere Abläufe in der Apotheke umstellen müssen, das E-Rezept wird den Apothekenalltag verändern. Bei einer Menge offener Fragen sieht Froese aber auch viele Vorteile und kann sich vorstellen, dass wir mehr Zeit für die eigentlichen Aufgaben des Apothekers, für die pharmazeutische Prüfung der Verordnung und für die Beratung, haben werden. Mein liebes Tagebuch, vielleicht gibt’s dann auch endlich mehr Schutz vor Retaxationen. Und ein bisserl was kosten wird uns der Fortschritt natürlich auch, darauf müssen wir uns schon mal einstellen: Digitalisierung, unser neuer Kostenblock in der Apo. Ach ja, ganz ohne Papier wird’s letztendlich auch nicht gehen, denn was ist, wenn mal der Strom, die Technik ausfällt? Ganz großes Thema ist die Sicherheit – ein Rezept ist eine Urkunde, die durchs Netz geschickt wird, die unterwegs nicht abgefangen, ausgelesen oder gar verändert werden darf. Und auf keinen Fall darf mit den Rezepten von Dritten gemakelt werden, das wäre das Ende der freien Apothekenwahl. Also, mein liebes Tagebuch, da heißt es dran bleiben und wachsam mitgestalten.
7 Kommentare
Wahnsinn
von Karl Friedrich Müller am 25.08.2019 um 18:04 Uhr
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AW: Noch mehr Wahnsinn
von Bernd Jas am 25.08.2019 um 23:31 Uhr
Skandal
von Reinhard Rodiger am 25.08.2019 um 15:53 Uhr
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AW: Skandal
von Redaktion DAZ.online am 26.08.2019 um 9:16 Uhr
Ich sag mal so
von Karl Friedrich Müller am 25.08.2019 um 12:44 Uhr
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Das letzte ... umfängliche Altmaierei ... aus dem AKK-Revier ...
von Christian Timme am 25.08.2019 um 8:53 Uhr
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Haifische und Verkehrsregeln
von Ulrich Ströh am 25.08.2019 um 8:53 Uhr
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