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Modellvorhaben zu Apotheken-Impfungen
Marburger Bund: Auch geschulte Apotheker sollten nicht impfen
Mit dem Masernschutzgesetz könnte der Bundestag schon bald beschließen, dass Apotheken in Modellvorhaben Grippeimpfungen verabreichen. Der Protest der Ärzte gegen diese Regelung ebbt nicht ab. Am vergangenen Wochenende beschäftigte sich auch die Hauptversammlung des Marburger Bundes mit dem Thema. Der nicht überraschende Beschluss: Selbst geschulte Apotheker sind aus Sicht der Ärzte nicht in der Lage zu impfen.
Noch in dieser Woche könnte der Bundestag das Masernschutzgesetz beschließen. Die Große Koalition hatte daran kürzlich zwei Maßnahmen angehängt, die auch für die Apotheker sehr wichtig sind und ursprünglich im Apotheken-Stärkungsgesetz standen: die Wiederholungsrezepte und die Modellvorhaben zu Grippeschutzimpfungen in Apotheken. Mit beiden Maßnahmen will die Bundesregierung die Versorgung verbessern. Bei den Wiederholungsrezepten soll es Ärzten künftig möglich sein zu entscheiden, ob eine Wiedervorstellung des Patienten bei jeder Folgeverordnung wirklich notwendig ist. Und mit den Modellvorhaben soll erprobt werden, ob impfende Apotheker die Durchimpfungsrate gegen Influenza verbessern können.
Die Ärzte kämpfen jedoch schon seit Monaten gegen diese Pläne. Insbesondere die Impfungen in Apotheken, die übrigens in vielen Ländern Europas problemlos und mit positiven Ergebnissen schon jahrelang angeboten werden, haben es den Medizinern hierzulande angetan. Jüngstes Beispiel: der Marburger Bund. Auf der Jahreshauptversammlung winkten die anwesenden Delegierten einen Antrag durch, der vor den Modellvorhaben warnt. Wörtlich heißt es in dem Antrag:
Impfen ist eine ärztliche Tätigkeit und darf nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Zum Impfvorgang gehören immer eine Impfanamnese, eine Indikationsstellung, eine Abklärung von Kontraindikationen und eine Aufklärung. Im Rahmen der Impfung kann es zu seltenen, aber sehr schweren Zwischenfällen und Komplikationen kommen, die eine sofortige Einleitung von ärztlichen Notfallmaßnahmen benötigen. Andere Heilberufe, wie z.B. Apothekerinnen und Apotheker, erwerben diese Kompetenzen im heilkundlichen Bereich nicht. Eine Schulung reicht bei weitem nicht aus, um ausreichende Erfahrungen, Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben, um die Patientensicherheit sicherzustellen. Aus diesen Gründen ist Impfen eine ärztliche Aufgabe.“
4 Kommentare
Impfen
von Josef Lemke am 14.11.2019 um 21:55 Uhr
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Wozu?
von Karl Friedrich Müller am 13.11.2019 um 13:42 Uhr
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Divide et impera
von So am Rande am 13.11.2019 um 8:29 Uhr
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AW: Divide et impera
von Heiko Barz am 13.11.2019 um 11:47 Uhr
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