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Superinfektion bei Neurodermitis
Von Kopf bis Fuß: Einmal täglich mit Octenidin ansprühen
„Die Realität hinkt nach“
In der anschließenden Fragerunde zeigte sich, dass das Thema Rezepturen die Apotheker beschäftigt. So lautete eine Frage aus dem Publikum, wie denn mit Gentamycin-Rezepturen zu verfahren sei? Pföhler bezeichnete solche Rezepturen als „No-Go“ bei Neurodermitis. Sie warb insgesamt dafür, auf die Anwendung topischer Antibiotika aus Gründen der Resistenzentwicklung zu verzichten. Auch laut Leitlinie bringen antibiotische Zusätze im Vergleich zur alleinigen Glucocorticoidtherapie keinen zusätzlichen Nutzen.
Die Realität hinkt hier laut Pföhler noch nach, ihrer Meinung nach werden die Antiseptika kommen.
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Aus dem Publikum kam sodann auch die Frage, wie das Antiseptikum Triclosan einzuschätzen sei. Hier verwies Pföhler vor allem auf die Umweltproblematik, weshalb sie Octenidin aktuell für die bessere Alternative hält.
Wer dazu einen Blick in die Leitlinie wirft, findet dort: „Triclosan kann in einer Konzentration von 1% bei Säuglingen und 2% bei älteren Kindern und Erwachsenen auf entzündeter Haut eingesetzt werden. Alternative Wirkstoffe sind Chlorhexidin, rezeptiert z.B. 1%-ig in Basiscreme DAC (welches aber selten Kontaktallergien auslöst); Silber oder auf nässenden Ekzemen auch Octinidinlösung. Die früher häufig eingesetzten antiseptischen Farbstofflösungen Gentianaviolett (0,5%) oder Eosin (1%) werden im ambulanten Setting aufgrund ihrer Eigenfärbung nur noch begrenzt verwendet.“
Pföhler sprach in der Fragerunde von sich selbst als einem „großen Fan von Farbstofflösungen“, sie seien aber vom Markt verschwunden. Auch sonst gab Pföhler viele praxisnahe Empfehlungen. So ging es um die konsequente Basistherapie nach dem bekannten Motto „feucht auf feucht, fett auf trocken“. Außerdem zeigte sich Pföhler als Fan von fett-feuchten Verbänden.
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