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Geschäftsjahr 2019
DocMorris wächst schneller als noch 2018
Mithilfe des E-Rezeptes will der Schweizer Versandkonzern Zur Rose seinen Umsatz bis 2022 auf dann etwa 2,2 Milliarden Euro verdoppeln. Dass Zur Rose und DocMorris davon noch weit entfernt sind, zeigen die am heutigen Mittwoch bekannt gewordenen vorläufigen Zahlen des Geschäftsjahres 2019. Zwar steigerte sich der Umsatz erneut um etwa 30 Prozent, allerdings lag dieses Plus größtenteils an der Übernahme des Versenders Medpex. Insgesamt lag der Umsatz bei umgerechnet 1,46 Milliarden Euro. Eine fragwürdige Aussage trifft der Schweizer Konzern zudem mit Blick auf das Telemedizin-Projekt mit dem Online-Anbieter Kry.
Die Zur Rose-Gruppe erzielte eigenen Angaben zufolge und unter Einrechnung der Verkäufe von Medpex – die Übernahme des Versenders ist seit Januar 2019 abgeschlossen – ein Umsatzwachstum von 30,1 Prozent auf 1,57 Milliarden Schweizer Franken. Das entspricht einem Umsatz von etwa 1,461 Milliarden Euro. Ohne die Einbeziehung von Medpex stiegen die Verkäufe allerdings nur um 12,4 Prozent (15,3 Prozent in Lokalwährung).
Das Zugpferd des Schweizer Pharmahändlers ist weiterhin der niederländische Versandkonzern DocMorris. Der Umsatz in Deutschland inklusive Medpex-Verkäufe erhöhte sich demnach um 45,4 Prozent auf 976 Millionen Schweizer Franken (50,9 Prozent in Lokalwährung). Rechnet man die Medpex-Übernahme heraus, wuchs DocMorris um 13,6 Prozent (Lokalwährung: 18 Prozent). Zu den Umsatzanteilen des Rx- und des OTC-Geschäftes bei DocMorris äußert sich der Schweizer Konzern nicht mehr. Das Umsatzwachstum des EU-Versenders verlief 2019 somit etwas stärker als noch 2018, als am Ende des Jahres ein Plus von 34 Prozent verbucht werden konnte. Aber auch das Ergebnis von 2018 war durch mehrere Übernahmen beeinflusst, denn Zur Rose/DocMorris hatten nicht nur Medpex, sondern auch Apo-Rot, Vitalsana und Eurapon übernommen.
Offen bleibt allerdings weiterhin die Frage des Gewinns beziehungsweise des Verlustes. In den vorläufigen Zahlen äußerte sich Zur Rose nur zu den Umsätzen, im März soll der gesamte Geschäftsbericht folgen. Am heutigen Mittwoch teilte man zu diesem Thema lediglich mit: „Die Zur Rose-Gruppe bestätigt die Ergebniserwartung (0 bis minus 1 Prozent EBITDA-Marge) für 2019. Aus heutiger Sicht wird eine Marge am unteren Ende der kommunizierten Spanne erwartet.“ Zur Erinnerung: 2018 stand unter dem Strich trotz der Umsatzsteigerungen ein Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von minus 26,3 Millionen Franken.
Fragwürdige Aussage zu Telemedizin-Kooperation
Des Weiteren teilte Zur Rose mit, dass nach der Integration des Geschäftes von Apo-Rot plangemäß Marketing, Service und IT Ende 2019 des deutschen Versenders in Heerlen gebündelt wurden und der Standort Hamburg stillgelegt worden sei. DAZ.online hatte bereits mehrfach über den damit verbundenen Stellenabbau berichtet. Zur Rose erklärte dazu: „Die Synergien dieses Integrationsschrittes werden sich 2020 positiv auswirken.“
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Eine sehr fragwürdige Aussage trifft der Schweizer Konzern in seiner heutigen Pressemitteilung auch zum Thema E-Rezept. DocMorris hatte vor einigen Wochen verkündet, dass man mit der schwedischen Online-Arztpraxis Kry kooperiere. In dem Versorgungsmodell können Patienten per Handy-App ärztlich beraten werden. Mögliche Rezepte werden dann online verordnet, der Patient kann sich entscheiden, ob das Rezept an DocMorris oder eine Vor-Ort-Apotheke geht. Zur Rose teilt dazu mit: „Die im vierten Quartal 2019 vereinbarte Kooperation zwischen KRY und DocMorris ermöglicht einen vollständigen digitalen Versorgungsprozess des Patienten ohne Medienbruch: von der telemedizinischen Diagnose durch den Arzt bei KRY bis zur pharmazeutischen Prüfung, Beratung und der Dispensierung des verordneten Arzneimittels durch die Apotheke DocMorris.“ Ob der Prozess, der hier angepriesen wird, tatsächlich „vollständig“ digital ist, darf zumindest hinterfragt werden. Denn wie zuletzt berichtet, werden die Verordnungen der Kry-Ärzte per Fax in die Apotheke geleitet.
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In der Schweiz steigerte Zur Rose im Geschäftsjahr 2019 den Umsatz um 5,2 Prozent auf 554,4 Millionen Schweizer Franken. Zur Rose verzeichnete im Ärztegeschäft (Professional Services) mit 7,6 Prozent ein Wachstum und erreichte eine Erhöhung des Marktanteils von 24,5 auf 25 Prozent. Im Segment „Übriges Europa“, welches das Marktplatzgeschäft in Spanien und Frankreich sowie von grenzüberschreitend rund 20 Ländern umfasst, verzeichnete die Gruppe ebenfalls ein Umsatzwachstum von 48 Prozent auf 39,7 Millionen Schweizer Franken.
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