Jahreshauptversammlung

TGL-Chefin Hoch kritisiert ABDA wegen mangelnder Kampfbereitschaft

Düsseldorf - 31.01.2020, 15:45 Uhr

Treuhand-Experte Frank Diener, TGL-Vorsitzende Heidrun Hoch sowie Prof. Dr. Hilko Meyer (v.l.n.r.) sprachen am gestrigen Donnerstag auf der Jahreshauptversammlung der TGL Nordrhein. (Foto: bla)

Treuhand-Experte Frank Diener, TGL-Vorsitzende Heidrun Hoch sowie Prof. Dr. Hilko Meyer (v.l.n.r.) sprachen am gestrigen Donnerstag auf der Jahreshauptversammlung der TGL Nordrhein. (Foto: bla)


Zurück auf Anfang statt Plan B

Im Hinblick auf Spahns Begründung für die Verweigerung des Rx-Versandverbots muss sich nach Meyers Meinung das VOASG an der Sicherstellung der Gleichpreisigkeit messen lassen. Die werde jedoch nur noch teilweise angestrebt und sei daher europarechtlich angreifbarer als die bisherige Regelung, gab er zu bedenken. Insofern sei den Apotheken damit keineswegs geholfen. Im Übrigen warnt der Apothekenrechts-Experte davor, dass die Begleitregelungen des VOASG zur Einführung des E-Rezepts, wie etwa das Makelverbot, zu spät kommen könnten und vorgezogen werden sollten. Außerdem seien die derzeitigen Formulierungen viel zu ungenau für den Schutz der Vor-Ort-Apotheken. 

Zusätzlich zu der von der ABDA geforderten Ausdehnung des Makelverbots auf Dritte müssten spezielle Regelungen für die Internetplattformen und ihre Betreiber erlassen werden, um das organisierte Makeln durch gewerbliche, aber auch durch private Nutzer zu verhindern. Er empfiehlt deshalb mit Nachdruck, ganz genau auf die Konditionen und den Regelungsumfang des VOASG zu achten. Im Übrigen plädiert Meyer nachdrücklich dafür, die Arzneimittelpreisverordnung, sollte sie letztendlich doch im Sozialrecht verankert werden, dort auch vollumfänglich umzusetzen. Die Anwendung auf den PKV-Bereich, der mit dem Erstattungsbetrag bereits in das SGB V integriert sei, wäre für ihn in jedem Fall ein „Muss“.


Dass wir in Deutschland nach wie vor eine flächendeckende Versorgung haben, hängt zweifellos mit der Preisbindung zusammen.“

Prof. Dr. Hilko Meyer




Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Ein(e) HOCH dem Statement

von Dr.Diefenbach am 31.01.2020 um 16:01 Uhr

Da kann ich Frau Dr.Hoch nur recht geben.Was ich so von gewählten(!) KollegInnen höre,dann ist das Desaster in Berlin unübertroffen.Insofern trifft "beschämend" die Sache genau.Die Herren Dr.Diener und Prof. Meyer sind ebenfalls ausgewiesene Fachleute,ihre Worte sollten nicht ungehört verhallen.Wie geht eigentlich "Berlin" mit dem ganzen Kübel an Verachtung um,der da ständig ausgeschüttet wird?Leider haben doch (s.oben) die Diskutanten RECHT!!!!

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