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Nach Cytotec-Diskussion: Folgt der Dinoproston-Engpass?
Wer die Medien in den vergangenen Tagen verfolgt hat, dem dürfte die Off-Label-Problematik in der Geburtshilfe bekannt vorkommen. Denn genau darum geht es auch im medial aufbereiteten Fall Cytotec®. Cytotec® wird breit in der Geburtshilfe in Deutschland eingesetzt, obwohl es für diesen Zweck nicht zugelassen ist. Viele Mediziner befürchteten im Rahmen der Cytotec®-Berichterstattung bereits, dass dem Ruf des eigentlich guten und etablierten Wirkstoffs Misoprostol so sehr geschadet werden könnte, dass er in Zukunft gar nicht mehr zum Einsatz kommen könne.
Nun meldet Pfizer seit dem 18. Februar einen Engpass von „Minprostin E2 Vaginaltabletten 3 mg“ (Wirkstoff Dinoproston). Zugelassen sind diese „zur Geburtseinleitung bei Patientinnen mit ausreichender Geburtsreife der Cervix uteri“. Als Grund des Engpasses werden Verzögerungen innerhalb der Produktionsabläufe angegeben.
Misoprostol in Cytotec – Teil 1
Gefährlich oder Lebensretter für Frauen?
Pfizer hat zwar (neben Propess® von Ferring) mehrere Dinoproston-Präparate im Handel, aber in unterschiedlichen Darreichungsformen und Indikationen. Könnte der aktuelle Engpass der Vaginaltabletten nun vielleicht auch darauf zurückzuführen sein, dass vermehrt auf die Cytotec®-Tabletten verzichtet wird, Tabletten als Darreichungsform aber bevorzugt werden? DAZ.online hat bei Pfizer nachgefragt: „Der Lieferengpass von Minprostin E2 Vaginaltabletten 3 mg ist produktionstechnisch bedingt und steht daher nicht in Zusammenhang mit Cytotec. Wir bemühen uns um schnellstmögliche Behebung, um wieder konstant liefern zu können“, verneint Pfizer die Annahme. Bei Bedarf könne erwogen werden, ein andere Darreichungsform von Dinoproston anzuwenden. Welche das ist, sollte im Einzelfall aber durch den behandelnden Arzt bewertet werden: „Vaginaltabletten oder Gele können jedoch nicht angewendet werden, wenn die Fruchtblase bereits geplatzt ist, da dann die Entzündungsgefahr zu hoch wäre.“
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