Herzogenrath

SPD-Politikerin Moll und Ex-Kammerpräsident Engelen sprechen über Engpässe

Berlin - 06.03.2020, 17:00 Uhr

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Claudia Moll und der SPD-Bürgermeisterkandidat Benjamin Fadavian (li.) diskutierten gemeinsam mit Ex-Kammerpräsident Lutz Engelen über die Arzneimittel-Lieferengpässe. (Foto: Max Zitzen, Wahlkreisbüro Claudia Moll)

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Claudia Moll und der SPD-Bürgermeisterkandidat Benjamin Fadavian (li.) diskutierten gemeinsam mit Ex-Kammerpräsident Lutz Engelen über die Arzneimittel-Lieferengpässe. (Foto: Max Zitzen, Wahlkreisbüro Claudia Moll)


Moll: EU-Ratspräsidentschaft nutzen!

Engelen erklärte gegenüber der Politikerin, dass aus seiner Sicht auch die gesteigerte Ökonomisierung in der Arzneimittelbranche ihre Spuren hinterlasse. „Unser solidarisch finanziertes Gesundheitssystem und eine fortschreitende Ökonomisierung in der Arzneimittelversorgung, passen nicht zusammen“, ist sich Engelen sicher. Weiterhin sieht Engelen die in Deutschland geltenden Rabattverträge kritisch. Günstige Arzneimittel könnten von Großhändlern in Deutschland aufgekauft und in andere Länder exportiert werden, wo sie wegen nicht vorhandener Rabattverträgen gewinnbringender weiterverkauft werden können, erklärte der Ex-Kammerpräsident.

Um die Versorgungssituation in den Apotheken zu verbessern, müsse man unter anderem über Vertragsstrafen für Hersteller, die Abschaffung von Exklusivverträgen, quotierte Abgabemengen (z.B. durch eine garantierte Mindestabnahme), wirtschaftliche Anreize und mehr Transparenz bei Vertragsabschlüssen sprechen. Darüber seien sich alle Gesprächsteilnehmer einig gewesen, heißt es in einer Mitteilung.

Demnach haben Engelen, Moll und Fadavian auch über verpflichtende Krisenpläne oder ein mögliches Exportverbot bei Lieferengpässen diskutiert. Ebenso müsse die EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands im zweiten Halbjahr 2020 dazu genutzt werden, um in der EU gemeinsame Lösungen für Lieferengpässe in der Arzneimittelversorgung zu finden und Europa wieder als Standort für Arzneimittelproduktion zu stärken, heißt es weiter. Moll versprach abschließend, die weitergehenden Anregungen aus dem Gespräch mit in die Beratungen nach Berlin zu nehmen.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Engpassgespräche

von Roland Mückschel am 06.03.2020 um 17:30 Uhr

Und mehr Kohle für die immer weniger werdenden
Apos hätte man sicher auch ansprechen können.
Ansonsten nettes Bildchen.

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