Ärzte verordnen FFP2 und FFP3

Union: Schutzmaßnahmen durch Masken-Verordnungen lockern

Berlin - 24.04.2020, 15:45 Uhr

Die Gesundheitspolitiker der Unionsfraktion haben ein Konzept vorgelegt, nach dem Ärzte Risikogruppen in der Coronakrise FFP2- und FFP3-Masken verordnen sollen. (Foto: imago images / photothek)

Die Gesundheitspolitiker der Unionsfraktion haben ein Konzept vorgelegt, nach dem Ärzte Risikogruppen in der Coronakrise FFP2- und FFP3-Masken verordnen sollen. (Foto: imago images / photothek)


G-BA soll Risikogruppen benennen, Ausschreibungen sollen geprüft werden

Sechs Punkte wollen die Gesundheitsexperten der Union dabei beachten:

1)  Bei der Versorgung mit Masken müsse weiterhin der Schutz des Gesundheitspersonals im Vordergrund stehen. Im Gesundheitswesen Tätige müssten weiter problemlos an Material kommen.

2) Die Verordnung soll es nur für „Hochrisikopatienten“ geben – der G-BA soll erarbeiten, wie diese Gruppen definiert werden können.

3) Die Vorteile des Konzepts formulieren die Unionspolitiker folgendermaßen: „Aufgrund der damit verbundenen ärztlichen Aufklärung schaffen wir auch mehr Bewusstsein für den notwendigen Eigen- und Fremdschutz bei den tatsächlich betroffenen Personengruppen. Wir vermeiden damit eine ethisch nicht zu rechtfertigende Kontaktbeschränkung für einzelne Bevölkerungsgruppen, indem wir Risikopatienten und ihren Angehörigen die Teilnahme am schrittweisen wieder geöffneten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben erleichtern.“

4) Die Masken-Verordnungen soll es künftig nicht nur in Epidemie-Situationen geben, sondern auch in saisonalen Belastungssituationen.

5) Die Beschaffung müsse möglichst kostengünstig erfolgen, daher müssten Ausschreibungen der Kassen geprüft werden.

6) Die Eigenbeteiligung der Patienten erfolge im „üblichen gesetzlichen Rahmen“.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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4 Kommentare

Maskenball, die drittletze

von Antonia Bauer am 26.04.2020 um 14:55 Uhr

....wenn es schon mit der ersten Welle nicht geklappt hat, vielleicht gelingt es beim nächsten Mal. Psychologisch ist ja alles bestens vorbereitet.
Glaube wenig
Hinterfrage alles
Denke selbst.
Dieses Buch von Albrecht Müller ist zur Lektüre dringend empfohlen.

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neuer Anstieg

von Thomas Raab am 25.04.2020 um 21:23 Uhr

ich frage mich, warum über Lockerungen geredet wird, wenn man schon merkt, dass die Neuinfektionen wohl wieder ansteigen - und das auf Ostern zurückzuführen ist...das macht das Ganze ja so schwierig, weil sich die Ansteckungsdauer so weit nach hinten zieht.

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Von der Gießkanne bis zur Impfung ist es ein langer Weg ...

von Christian Timme am 25.04.2020 um 1:16 Uhr

„Entmündigte“ melden sich mit einem „ Diskussionsbeitrag“ zurück... Mutübung oder nur der Versuch den „aufrechten Gang“ in Zukunft in Erwägung zu ziehen?. Wo bitte lernt man so schnell in gut dotierte Demut zu verfallen? Darf ich raten?

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Ein wichtiger und sehr ausgewogener politischer Fortschritt

von Andreas P. Schenkel am 25.04.2020 um 0:03 Uhr

Diese neumodische Gesichtsverzierung mit Baumwolle und Papier, ich halte das, was die medizinische Schutzwirkung betrifft, für einigermaßen fragwürdig. Das ist der neuzeitliche Gessler-Hut. Lasset uns ihn ab Montag grüßen! Es lebe die Maskeraden-Orgie.

Nur: Hoffentlich denkt niemand der Hochrisikopatienten, dass Baumwolle und Papier für alle Situationen ihnen ausreichend Schutz böte.

Doch die FFP2&3-Masken ermöglichten tatsächlich, dass die Hochrisikogruppe damit rausgeht und zugleich alle anderen wieder ohne Speicheltropfenfangvorrichtung einkaufen und Omnibus fahren können.

Allerdings brauchen manche der Hochrisikopatienten gewiss eine kurze Schulung im Umgang mit den richtig gut schützenden Masken, dass der Schutz nicht durch Handhabungsfehler wieder durchbrochen wird.

Mal ehrlich, wer fühlt das nicht auch so: Anders als mit diesem zukunftsweisenden Konzept wird es nicht mehr allzu lange gehen können. Weder sozial, politisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich, menschlich.

P.S. Und wir werden wahrscheinlich sehr überrascht sein, sobald massenhafte und repräsentative Antikörper-Screenings angelaufen sein werden. Wenn man an die bisherigen Schnupfen-Halsweh-Rotznase-Coronaviren früherer Jahre, die durch uns alle fast kaumbemerkt "durchdiffundiert" sind, denkt. Warum soll dieser unser SARS-CoV-2 soviel weniger kontagiös und verbreitungsfreudig sein als seine eng-verwandten, weniger rabiaten Vorgänger? Die wahre Durchseuchungsrate ist die spannendste Frage dieser Pandemie überhaupt zur Zeit!

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