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20. Mai 2020
Das Makelverbot für E-Rezepte ist der ABDA ein besonderes Anliegen. Zu Recht! Denn: Das E-Rezept darf nicht zu einem Handelsgut verkommen. Wenn Dritte (z. B. Versender) den Patienten z. B. Geld böten, um ihnen das E-Rezept abzuluchsen, oder Ärzte oder Krankenkassen den Versicherten anböten, die E-Verordnung aus „reiner Gefälligkeit“ und weil es ach so bequem sei an bestimmte (Versand-)Apotheken weiterzuleiten, dann Gute Nacht, liebe Vor-Ort-Apotheke. Die freie Apothekenwahl, ein echtes Kulturgut, darf nicht unterwandert werden, mein liebes Tagebuch. Und damit das auch so bleibt, drängt die ABDA darauf, das Makelverbot nicht nur gesetzgeberisch, sondern auch technisch abzusichern. Denn wir wissen ja: Bei Gesetzen gibt es immer Schlupflöcher und Möglichkeiten, sie zu umgehen. In der Technik zwar manchmal auch, aber in der Regel lassen sich technische Lücken schneller stopfen als gesetzgeberische. Wie wichtig der ABDA die rechtliche und technische Absicherung des E-Rezept-Weges ist, zeigt sich daran, dass sie die Sicherungsmaßnahmen ausführlich in ihrer aktuellen Stellungnahme zum Gesetzentwurf darstellt. Und zusätzlich erklärt ABDA-Vize Mathias Arnold in einem Video, mit dem er sich direkt an die Bundestagsabgeordneten wendet, was mit den technischen Absicherungen gemeint ist. Er hat dafür ein schönes Bild aus dem Straßenverkehr gefunden:„Es ist gut, wenn ordnungspolitisch ein Durchfahrtverbot angeordnet wird. Durchgesetzt werden kann es aber nur durch fest eingebaute Poller.“ Ja, mein liebes Tagebuch, Verbote alleine reichen vor allem bei den EU-Versendern nicht aus, wir brauchen die Poller.
Corona wird uns noch einige Zeit begleiten. Aber schauen wir nach vorne, mein liebes Tagebuch, es gibt auch noch andere Themen. Zum Beispiel den Wahlkampf um das höchste standespolitische Amt, das des ABDA-Präsidenten. Ende des Jahres ist es soweit, ABDA-Präsident Friedemann Schmidt hat bereits angekündigt, nicht mehr für dieses Amt antreten zu wollen. Bisher hat sich nur eine Apothekerin getraut, sich zu outen und für dieses Amt kandidieren zu wollen: Gabriele Regina Overwiening, amtierende Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Einem Wahlkampf sieht sie sich daher derzeit nicht ausgesetzt, eine andere Kandidatin, ein anderer Kandidat stehen (noch) nicht zur Verfügung. Overwiening nutzt daher die berufspolitische Ruhe, ihre Positionen darzustellen, beispielsweise im Videointerview auf DAZ.online. Sie kündigt an, sie wolle die ABDA als Organisation hinterfragen. Außerdem müsse es eine neue Kultur des „Miteinander und des Mitmachens“ in der ABDA geben. Und die Arbeit der ABDA müsse für die Apotheker vor Ort „transparenter und sichtbarer“ werden. Wie wahr, mein liebes Tagebuch, kann man alles unterschreiben. Doch, diese ihre Anmerkungen sollen nicht als Kritik an der derzeitigen Arbeit der ABDA verstanden werden. Nun ja, mein liebes Tagebuch, vielleicht nicht an der derzeitigen – in der Krise gab es ja das eine oder andere Positive zu vermelden. Aber möglicherweise hören wir aus den Overwieningschen Anmerkungen doch ein paar fundamentale kritische Anmerkungen heraus. Denn die lassen sich durchaus finden. Also, mein liebes Tagebuch, dann blicken wir ab und an mal in Richtung Jahresende und schauen, ob sich noch andere Bewerberinnen und Bewerber um den Präsidentensessel zeigen. Mir fielen da noch die eine oder andere potenzielle Kandidatin ein – ein bisschen Wahlkampf muss sein.
13 Kommentare
Noch was
von Karl Friedrich Müller am 24.05.2020 um 15:37 Uhr
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AW: Auch noch was
von Bernd Jas am 24.05.2020 um 18:22 Uhr
AW: Noch was ... völlig nebensächliches ... der persönliche Kontakt ... und das Gespräch ... und ...
von Christian Timme am 24.05.2020 um 22:18 Uhr
DAZ 21
von Karl Friedrich Müller am 24.05.2020 um 15:28 Uhr
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@Frau Peter
von Conny am 24.05.2020 um 15:00 Uhr
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Im Digitalisierungsrausch ...
von Reinhard Herzog am 24.05.2020 um 11:12 Uhr
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AW: Im Digitalisierungsrausch ... der im Digitalisierungscrash endet ...
von Christian Timme am 24.05.2020 um 13:27 Uhr
Blick ins Warenlager von Apotheke und Großhandel
von Andreas Grünebaum am 24.05.2020 um 11:00 Uhr
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Der Patient glotzt?
von Ulrich Ströh am 24.05.2020 um 9:16 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten
AW: Der Patient glotzt
von Karl Friedrich Müller am 24.05.2020 um 9:31 Uhr
AW: Der Patient glotzt
von Conny am 24.05.2020 um 9:56 Uhr
AW: Der Patient glotzt
von Anita Peter am 24.05.2020 um 14:03 Uhr
Spahns EU-Gematik ... eindeutige Positionierung gegen die Vor-Ort-Apotheke und Priorisierung des Versandes ...
von Christian Timme am 24.05.2020 um 8:54 Uhr
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