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19. August 2020
Es geht weiter – abwärts. Im vergangenen Halbjahr haben 168 Apotheken die Bühne verlassen, derzeit gibt es nur noch 18.907 Apotheken, gibt die ABDA bekannt. Und rechnet man die Zahl der rund 4500 Filialapotheken raus und betrachtet nur die Zahl der Hauptapotheken, dann sind wir bereits weit unter der „magischen“ Zahl von 15.000, die vor zehn, zwanzig Jahren als politisches Ziel durch den gesundheitspolitischen Äther geisterte. Mein liebes Tagebuch, und ganz klar, wir werden auch in den nächsten Jahren mit weiter sinkenden Apothekenzahlen rechnen müssen. Man kann sich fragen, ob das alles politisch gewollt ist. Natürlich nicht. Wie heißt es so schön: Niemand hat die Absicht, die Apothekenzahlen absichtlich zu dezimieren, nein, i wo – andererseits kann man fragen: Wird denn für den Erhalt unseres Apothekensystems genug getan? Es gibt Kräfte im Land (z. B. die Monopolkommission, die „Wirtschaftsweisen“ und einige Betriebswirtschaftler), die am liebsten den Fremdbesitz hätten, die sich Kettenapotheken wünschen oder andere Systeme der Arzneimittelversorgung. Also, das Fazit: Unsere jetzige Regierung spricht sich für unser derzeitiges Apothekensystem aus, tut aber zu wenig, um es zu unterstützen. Das hat Auswirkungen auf den Berufsnachwuchs: Wer stürzt sich angesichts dieser politischen Lage noch in das Wagnis der Selbständigkeit? Oder wer hat noch den Mut zu einer Neugründung?
5 Kommentare
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von Thomas Beck am 23.08.2020 um 15:29 Uhr
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von Heiko Barz am 23.08.2020 um 11:35 Uhr
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