Sensitivität und Spezifität

Worauf bei Corona-Tests zu achten ist

Gunzenhausen - 01.02.2021, 07:00 Uhr

Ein nur oberflächlich durchgeführter Nasen-Rachen-Abstrich kann zu einem falsch negativem Ergebnis führen. (Foto: IMAGO / Martin Wagner)

Ein nur oberflächlich durchgeführter Nasen-Rachen-Abstrich kann zu einem falsch negativem Ergebnis führen. (Foto: IMAGO / Martin Wagner)


Was bedeuten die Begrifflichkeiten Sensitivität und Spezifität überhaupt?

Die Sensitivität beschreibt den Anteil der tatsächlich positiv Infizierten unter den getesteten Personen. 95 Prozent Sensitivität bedeutet, dass 95 Personen von 100 Corona-Infizierten ein positives und 5 Personen ein falsch negatives Ergebnis erhalten, obwohl sie positiv sind. Liegt also die Sensitivität nur bei etwa 80 Prozent, ist knapp ein Fünftel der Ergebnisse falsch negativ.

Bei der Spezifität wiederum wird der Test an gesunden Personen durchgeführt. Eine Spezifität von 97 Prozent beschreibt hier die Anzahl der tatsächlich negativen Ergebnisse unter den gesunden Personen. Bei 97 Prozent erhalten somit 97 getestete Personen ein negatives Ergebnis. Bei 3 Personen wird ein falsch positives Ergebnis auftreten.

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Wichtig zu wissen: Es sind auch Tests auf der BfArM Liste zu finden, die nur bei 80 Prozent der positiven Patienten die Infektion bestätigen. Eine höhere Sensitivität ist deshalb zu bevorzugen. Allerdings ist für eine hohe Sensitivität eine korrekte Anwendung des Schnelltests sehr wichtig. Denn wird ein Nasen-Rachen-Abstrich nur sehr oberflächlich durchgeführt, kann die Sensitivität schnell absinken. Zudem sind die Schnelltests je nach Infektionsstadium unterschiedlich sensibel. Je höher die Viruslast im Rachen zum Zeitpunkt der Anwendung, desto besser wird die Infektion korrekt erkannt. Folglich ist ein positives Test-Ergebnis in Kombination mit Symptomen sehr sicher.

Was man Patienten mitgeben kann,  die Beratung zu ihrem Testergebnis wünschen

Bei einem negativen Testergebnis bei hoher Sensitivität lässt sich für den Moment mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass die betreffende Person aktuell infektiös ist. Man sollte Patienten auf jeden Fall darauf hinweisen, dass es sich lediglich um eine Momentaufnahme handelt. Am nächsten Tag kann die Sache schon wieder ganz anders aussehen.



Michael Gabel, Apotheker
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Vertrauensfaktor!

von Jan Kusterer am 01.02.2021 um 14:21 Uhr

Neben der Spezifität und der Sensitivität spielt auch der Vertrauensfaktor eine sehr große Rolle. Wieviele Grenzer, Heimversorger, Schulleitungen etc. werden sich mit der Aussage: "Bin negativ. Hab ich zu Hause gemacht." zufriedenstellen. Man darf gespannt sein.

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