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Der Maskenball geht weiter mit fast um die Hälfte reduzierten Eintrittspreisen. Und wir dürfen jetzt Corona-Antigentests für Jedermann verkaufen – dumm nur, dass es noch keine auf dem Markt gibt. Die Gesundheits-Plattformen buhlen um Aufmerksamkeit, während die eine schon einige Monate lang arbeitet, verspricht die andere megamäßig und pünktlich zum E-Rezept anzutreten. Und noch immer sinken die Apothekenzahlen und sinken. Die ABDA – im Abseits – will gegensteuern, setzt auf E-Rezept und Apothekenreform und öffnet ihre Geheimschatulle mit einem Grundsatzpapier über Dienstleistungen: wir Apothekers als Medikationsanalysten, Patientencoaches und Präventionsmanager. Ob und was das bringt, weiß niemand.
1. Februar 2021
Nicht nur die Älteren über 60 Jahre freuen sich über zwei Berechtigungsscheine für kostenlose FFP2-Masken. Wie es sich zeigt, erhalten mitunter auch junge Menschen oder Eltern für ihre Kinder diese Masken-Coupons. Was ist da los, mein liebes Tagebuch? Versehen oder Absicht? Alles im grünen Bereich, beschwichtigen die Kassen. Es sind keine Irrläufer oder versehentlich verschickte Wohltaten. Laut Auskunft der Kassen können auch solche Versicherte mit Coupons beglückt werden, bei denen ein Arzt irgendwann einmal eine entsprechende Diagnose gestellt hat, die den Kriterien des BMG für den Maskenbezug entspricht, z. B. Asthma bronchiale. Interessant, oder? Da bekommen so manche indirekt mit, dass ihr Arzt irgendwann mal wohl eine Diagnose gestellt hat, die nun zum Bezug der Coupons führt.
Und noch was zum Thema Masken und Apotheke: Vielleicht haben sie ja einige gesehen, die letzte Sendung von „Hart aber fair“ am vergangenen Montag (1. Februar). Es ging um – ja, um Corona-Themen, was sonst. Diskutiert wurde z. B. darüber, ob das Impfen gegen Corona in Deutschland zu wenig, zu langsam. zu kompliziert abläuft. Unter den Diskutanten war der Arzt und Entertainer Eckart von Hirschhausen. Seine Herzensangelegenheit in dieser Sendung – und da war er gar nicht mehr so lustig: Er kritisierte das bürokratische Vorgehen bei der Bereitstellung von FFP2-Masken über die Apotheken. Seine Kritik gipfelte in dem markigen Satz: „Es kostet, glaube ich, zweieinhalb Milliarden Euro, dieser ganze Versandzirkus und die Apotheker stoßen sich daran sehr, sehr gesund, was mich wirklich als Bürger des Landes aufregen kann.“ Nach seiner Meinung wäre es einfacher gewesen, „Masken einfach in die Briefkästen zu tun: Leute, wir haben die für 60 Cent eingekauft, nehmt sie. Wenn ihr sie nicht braucht, gebt sie dem Nachbarn.“ Mein liebes Tagebuch, da hatte aber einer einen gewaltigen Brass auf diese Aktion und die Apotheken. Schade, dass er so seine Wut an uns Apothekers abarbeitet, obwohl wir nichts dafür können. Er wird, so hoffen wir, mitbekommen haben, dass der Maskenpreis mittlerweile deutlich reduziert wurde. Und ja, mein liebes Tagebuch, wenn er uns die Quelle mitteilt, wo man brauchbare zertifizierte Masken, bei denen nicht beim Aufsetzen der Bändel abreißt, für 60 Cent bestellen kann: her damit.
11 Kommentare
ABDA
von Holger am 08.02.2021 um 14:46 Uhr
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Dr. Eckart von Hirschhausen
von Wolf am 07.02.2021 um 15:33 Uhr
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Einladung zur freiwilligen Folter
von Bernd Jas am 07.02.2021 um 12:49 Uhr
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Löblich, daß .....
von gabriela aures am 07.02.2021 um 10:08 Uhr
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AW: Löblich, da
von Michael Schmitz am 07.02.2021 um 11:14 Uhr
AW: Guten Morgen Herr Schmitz,
von gabriela aures am 07.02.2021 um 11:23 Uhr
AW: Schmitz‘ Worte hör‘ ich gern‘ ....
von Gunnar Müller, Detmold am 07.02.2021 um 19:34 Uhr
AW: Löblich, da
von Reinhard Rodiger am 07.02.2021 um 23:17 Uhr
Berliner Catenaccio
von Ulrich Ströh am 07.02.2021 um 9:14 Uhr
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Gefälligkeitswähler gesucht...
von Christian Timme am 07.02.2021 um 8:46 Uhr
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von Anita Peter am 07.02.2021 um 8:04 Uhr
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