Was ist was

Coronatest-Glossar – die Begriffe sollte man kennen

Stuttgart - 02.03.2021, 17:50 Uhr

(Foto: photosteinmaurer.com / stock.adobe.com)

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PCR-Test und der Nasenabstrich

Ct-Wert

Der beim PCR-Test ermittelte Ct-Wert kann Maß für die tatsächlich vorhandene Menge an Virus-RNA herangezogen werden. Dieser Wert (Cycle-threshold-Wert). Er ist also ein Maß für die benötigten Schritte zur Vervielfältigung des viralen Erbguts (er gibt den Vermehrungszyklus der Polymerase-Kettenreaktion an, bei dem zuerst ein exponentieller Anstieg des Fluoreszenz-Signals beobachtet werden kann). Dabei gilt: Je höher der gefundene Ct-Wert ist, desto niedriger ist die ursprüngliche Viruskonzentration in der untersuchten Probe. Ct-Werte von > 30 gelten dabei als Hinweis auf eine niedrige, Werte von > 35 auf eine sehr niedrige Viruskonzentration. Die ursprüngliche Virenmenge wiederum beeinflusst, wie ansteckend eine infizierte Person ist. Eine hohe Viruskonzentration im Nasen-Rachen-Raum sorgt im Normalfall auch für eine hohe Infektiosität.

Polymerase-Kettenreaktion (PCR)

Auch wenn überall von PCR-Tests als Goldstandard die Rede ist, handelt es sich strenggenommen um eine quantitative Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (qRT-PCR), die im Gegensatz zur herkömmlichen PCR eine Quantifizierung des Ausgangsmaterials zulässt. Wie bei der „normalen“ PCR geht es aber darum, das Ausgangsmaterial (in diesem Fall virale RNA) zu amplifizieren und somit  detektierbar zu machen. (→ Ct-Wert)

Nasenabstrich

Der Begriff nasaler Abstrich (nasal sampling) wird in der medizinischen Literatur nicht immer einheitlich verwendet. Nach den CDC-Richtlinien wird bei der Probeentnahme im vorderen Nasenabstrich, wie sie bei den jetzt zugelassenen Selbstests vorgesehen ist, im Nasenloch (anterior nasal sampling) ein Tupfer mit der wattierten Spitze 1 bis 1,5 cm ins Nasenloch geführt und viermal in 15 Sekunden entlang der Nasenwand gedreht. Beim Abstrich in der Nasenmuschel (nasal midturbinate sampling) wird der Tupfer ca. 2 cm parallel zum Gaumen in den unteren Nasengang eingeführt, bis Widerstand spürbar ist, und mehrmals gedreht. Spezielle Tupfer für nasopharyngeale und nasale Abstriche haben unterschiedliche Steifigkeit und Wattierung. Für den nasalen Abstrich sind sie meist starrer, dafür mit einer größeren, flockigen Oberfläche ausgestattet, die erlaubt, mehr Probenmaterial zu gewinnen. Der Siemens-Test in der PoC-Version allerdings enthält laut Webseite des Herstellers Tupfer, die sich sowohl für den nasalen als auch für den nasopharyngealen Abstrich eignen. Andere, zum Beispiel von Abbott oder Roche, gibt es in zwei Varianten. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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