„Angriff der Mutanten“ Teil 2

Warum die Corona-Varianten so besorgniserregend sind – ein Überblick

Düsseldorf - 18.03.2021, 07:00 Uhr

Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass die sogenannte „bretonische Variante“ in keinem der bisher genutzten RT-PCR-Tests ein positives Ergebnis liefert – Anhaltspunkte für besonders schwere Verläufe oder hohe Todesraten gibt es für diese Variante bislang allerdings nicht. (x / Foto: Photocreo Bednarek / stock.adobe.com) 

Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass die sogenannte „bretonische Variante“ in keinem der bisher genutzten RT-PCR-Tests ein positives Ergebnis liefert – Anhaltspunkte für besonders schwere Verläufe oder hohe Todesraten gibt es für diese Variante bislang allerdings nicht. (x / Foto: Photocreo Bednarek / stock.adobe.com) 


Die kalifornische Variante B.1.429 aka CAL 20 C

Im Juli 2020 identifizierten kalifornische Forscher:innen die Variante B.1.429. Diese Linie ist in dem US-Bundesstaat die dominante Form von SARS-CoV-2. CAL 20 C  ist für mehr als 90 Prozent der dortigen Infektionen verantwortlich und US-Forscher:innen berichten, dass das Virus sich stärker verbreitet als der Wildtyp und auch mit schwereren Verläufen und mehr Todesfällen in Verbindung steht. Ebenso entziehe sie sich sowohl Antikörpern, die aus einer überstandenen Infektion entstanden sind, als auch denen, die durch eine Impfung initiiert wurden.

B.1.429 ist noch Gegenstand von Untersuchungen. Bekannt sind fünf markante Mutationen, davon S13I, W152C, L452R (Isoleucin statt Serin an Position 13, Cystein statt Tryptophan an Position 152 und Arginin statt Leucin an Position 452) im S-Protein, zwei weitere, L4205V und D1183Y (Valin statt Leucin an 4205 und Tyrosin statt Asparaginsäure an 1183) im Gen ORF1-ab (ORF steht dabei für „Open Reading Frame“ eine Bezeichnung für einen codierenden Abschnitt der Erbinformation, deren Funktion noch nicht genau bekannt ist). In dem Genabschnitt, der unterschiedliche Proteine codiert, befinden sich unter anderem die Sequenzen für die Replikasepolyproteine des Virus.

L452R ist dabei als eine Escape-Mutation bereits identifiziert.

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An der Ostküste der USA breitet sich derweil die Variante B.1526 aus, die wie die britische, südafrikanische und brasilianische die E484K-Escape-Mutation trägt.

Darüber hinaus gibt es weitere sechs Mutationen im S-Protein. D253G ist dabei bereits von vielen anderen Varianten bekannt und verändert die Spitze des S-Proteins. Die Austausche S477N und A701V ebenfalls im S-Protein führen wohl zu einer höheren Infektiosität. Dabei erhöht S477N die Bindung an den ACE2-Rezeptor und A701V erleichtert das Eindringen des Virus, weil es eine Spaltstelle des S-Proteins modifiziert.

Da sich diese Variante als dominante an der Ostküste durchsetzt, wird auch sie mit Sorge betrachtet und noch weiter untersucht.



Volker Budinger, Diplom-Biologe, freier Journalist
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Spekulationen

von Michael Mischer am 18.03.2021 um 11:27 Uhr

Wenn der Autor auf der ersten Seite seines Artikels selbst darauf hinweist, dass es eine Mutmaßung ohne Beweise wäre, Testung mit konsequenter Quarantäne als Selktionsdruck zu charakteriesieren, wäre ich doch froh, wenn er am Ende auf diese nicht relativierte Feststellung verzichtet hätte: "Außerdem ist bemerkenswert, dass es eine evolutionäre Entwicklung zum Entkommen vor Testungen zu geben scheint."

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Spekulationen

von Michael Mischer am 18.03.2021 um 11:29 Uhr

natürlich: ... als Selektionsdruck zu charakterisieren...

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