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„Angriff der Mutanten“ Teil 2
Warum die Corona-Varianten so besorgniserregend sind – ein Überblick
Die südafrikanische Variante B.1.351 aka VOC-202012-02 aka 20H/501Y.V2
Die Variante B.1.351 ist seit August 2020 bekannt und hauptsächlich in Südafrika vertreten, aber auch in Deutschland bereits aufgetaucht. 55 Länder meldeten bislang positive Testergebnisse.
Die Variante trägt neun Mutationen im S-Protein, darunter die E484K-Escape-Mutation. Wie die britische Variante besitzt sie ebenfalls die N501Y-Mutation in der RBD (Rezeptorbindungsdomäne). Dazu kommt ebenfalls in der RBD des S-Proteins die Mutation K417 N (Lysin an Position 417 durch Asparagin ersetzt) hinzu, die Auswirkung auf die Bindung durch neutralisierende Antikörper hat. In Südafrika wird angenommen, dass die Therapie immungeschwächter HIV-positiver COVID-19-Patient:innen mit Antiserum Genesener zur Entstehung beigetragen haben könnte.
Dementsprechend zeigen erste Forschungsergebnisse, dass die übrigen Mutationen im S-Protein (L18F, D80A, D215G, L242-244del, R246I und A701V) die Bindung neutralisierender Antikörper herabsetzen – und wohl auch die Wirksamkeit der bislang zugelassenen Impfstoffe zum Teil erheblich mindern.
Eine erhöhte Übertragbarkeit ist auch für diese Mutante nachgewiesen. Forscher:innen gehen von einer unabhängigen konvergenten Entwicklung des Virus aus – die Escape-Mutationen bringen dem Virus einen evolutionären Nutzen.
Die brasilianische Variante P.1 aka B.1.1.28
P.1 sorgt aktuell in der Millionenstadt Manaus inmitten des Dschungels der brasilianischen Region Amazonas für steigende Fall- und Todeszahlen. Die Variante gilt als die möglicherweise gefährlichste. Bemerkenswert ist, dass die Region Amazonas mit seiner Hauptstadt Manaus bereits eine erste verheerende COVID-19-Welle hinter sich hat und Forschungsarbeiten ergaben, dass sich dort über dreiviertel der Bevölkerung bereits mit SARS CoV-2 infiziert hatten.
Dass sich die neue Variante nun nahezu ungebremst in der Region, deren Gesundheitssystem zusammengebrochen ist, verbreitet, gilt Forscher:innenn als ein Hinweis, dass die sogenannte Herdenimmunitätsschwelle im Fall von COVID-19 möglicherweise keine Bedeutung hat. Vorhergehende Infektionen immunisieren demnach nicht gegen eine Reinfektion, insbesondere mit der neuen Variante.
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P.1 trägt wie B.1.1.7 (E484K) und B.1.351 die RBD-Mutationen N501Y und E484K sowie die Mutation K417T. Dazu kommen weitere sieben Mutationen im S-Protein und sieben weitere. Noch fehlen einige Studien, P.1 gilt aber ebenso als übertragbarer und tödlicher. Aufgetaucht ist P.1 bisher auch in Japan sowie weiteren 30 Ländern weltweit.
Den drei Varianten P.1, B1.1.7 und B.1.351 ist außerdem die S106/G107/F108del-Mutation im Non-Structural Protein 6 (NSP6) gemein. Diese bewirkt ein besseres Überleben der Viren innerhalb der Zelle, weil es die Autophagie in den zellulären Vakuolen behindert.
2 Kommentare
Spekulationen
von Michael Mischer am 18.03.2021 um 11:27 Uhr
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AW: Spekulationen
von Michael Mischer am 18.03.2021 um 11:29 Uhr
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