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23. März 2021
Nachts bis drei Uhr morgens tagen und dann schwerwiegende Einschränkungen für das Volk verkünden – das kann nicht immer gut gehen. So geschehen bei der letzten Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder. Es ging um die Frage, wie man auf die steigenden Inzidenzahlen und die aggressive B1.1.7-Mutante des Coronavirus reagieren soll: Ostern steht vor der Tür, also eine Verlängerung des Lockdowns bis 18. April. So weit so klar. Hinzu sollte ein verschärfter temporärer Lockdown kommen, putzig begrenzt auf fünf Ostertage und euphemistisch umschrieben mit „Osterruhe“, also alles zu von Gründonnerstag bis Ostermontag. Nur Lebensmittelläden sollten am Gründonnerstag öffnen dürfen. Das Prinzip #WirBleibenZuHause sollte die Devise sein. Vielleicht gut gemeint, aber ganz schlecht ausgedacht. Das löste ein „Osterruhe-Chaos“ (nette Formulierung) in der Bevölkerung und in den Medien aus. Ein Sturm der Entrüstung wehte die Osterruhe weg und sorgte für eine frische Entschuldigung unserer Kanzlerin: Sorry, war nicht so gemeint, „die Idee war ein Fehler“, sagte sie in einer Presserklärung und bat die Menschen um Verzeihung. Immerhin, mein liebes Tagebuch, solche Worte hört man nur sehr selten von politischer Seite. Und wie geht’s weiter? Die „Osterruhe“ gibt es nicht, kein verschärfter Fünf-Tage-Lockdown während der Ostertage, das sei wegen vieler Folgeprobleme in der Kürze der Zeit nicht umsetzbar gewesen. Was bleibt, sind die allgemeinen Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen, Corona-Tests und Impfkampagnen und die Bitte, zu Hause zu bleiben.
Es bahnen sich Veränderungen bei der Rezeptabrechnung an. Klar, das E-Rezept wird neue technische Rahmenbedingungen schaffen. Aber auch die AvP-Insolvenz hat das Procedere der Abrechnung, wir wir es bisher kennen, stark erschüttert. Alternativen sind bereits im Gespräch, z. B. die Direktabrechnung mit der Unterstützung durch einen technischen Dienstleister. Die Firma Scanacs tut sich derzeit damit hervor. Das selbsternannte „innovative Start-up“, das „eine einfache wie effiziente Kommunikation zwischen Apotheke und Krankenkasse ermöglichen“ will, wendet sich mit einem Whitepaper an die Apotheken und zeigt, wie sich Apotheken mit Krankenkassen auf einer gemeinsamen Plattform verknüpfen lassen und welche Vorteile daraus resultieren. Im Mittelpunkt steht dabei die Direktabrechnung – mit Hilfe von Scanacs. Mein liebes Tagebuch, da tut sich was im Markt. Andere Dienstleister und vor allem die etablierten Rezeptabrechner werden aber vermutlich nicht untätig zusehen, wie ihnen ihre Existenzgrundlage streitig gemacht wird. Da werden wir schon bald mit weiteren Ideen und Angeboten rechnen können.
8 Kommentare
E Rezept
von Karl Friedrich Müller am 28.03.2021 um 15:35 Uhr
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AW: E Rezept und anderer E-Kokolores
von Bernd Jas am 28.03.2021 um 19:58 Uhr
Provisionen
von Radman am 28.03.2021 um 15:06 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Provisionen
von Conny am 28.03.2021 um 16:44 Uhr
AW: Provisionen
von Peter Hahn am 28.03.2021 um 17:59 Uhr
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von Anita Peter am 28.03.2021 um 13:57 Uhr
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20
von Gert Müller am 28.03.2021 um 8:55 Uhr
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AW: 20
von Karl Friedrich Müller am 28.03.2021 um 10:44 Uhr
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