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Welt-Hepatitis-Tag 2021
Von A bis E – wie war das nochmals bei Hepatitis?
Hepatitis B: akut, chronisch und tückisch – doch impfpräventabel
Bei Hepatitis B handelt es sich um ein kleines umhülltes DNA-Virus, das zur Familie der Hepadnaviridae gehört. In der Virushülle findet sich das lipidhaltige Hepatitis-B-Oberflächenantigen HBsAg (Hepatitis B Surface Antigen). Dieses wird zum serologischen Nachweis einer akuten beziehungsweise chronischen Infektion herangezogen. Trotz der Hülle ist HBV vergleichsweise stabil gegen Desinfektionsmittel, es ist hochansteckend und wird über Körperflüssigkeiten (Blut, Speichel, Sperma, Scheidensekret) übertragen, sodass häufige Ansteckungswege Geschlechtsverkehr, bei der Geburt durch eine Hepatitis-B-positive Mutter und gemeinsam genutztes Spritzbesteck bei Drogenmissbrauch sind. Infektionen durch Hygienefehler bei medizinischen Eingriffen, Tattoos oder Piercings sind ebenfalls bekannt. Gegen Hepatitis B kann man impfen.
Hepatitis B kann akut oder chronisch verlaufen. Meist heilt eine Neuinfektion innerhalb von sechs Monaten aus, wobei das Erbmaterial vor allem im Kern der Leberzellen erhalten bleibt. Selbst durchgemachte Hep-B-Infektionen können dadurch reaktiviert werden, insbesondere wenn das Immunsystem durch bestimmte Erkrankungen (Aids) oder Behandlungen geschwächt ist (Chemotherapie, Immunsuppressiva). Bislang sind Reaktivierungen nur für das Hepatitis-B-Virus beschrieben. Nur bei 5 bis 10 Prozent der Infizierten verläuft Hepatitis B chronisch, bei Neugeborenen und Säuglingen chronifizieren sogar 90 Prozent der Infektionen – weswegen die STIKO auch in dieser Altersgruppe zur Impfung rät.
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Unbehandelt führt eine chronische Hepatitis zu Leberzirrhose und/oder Leberkrebs. Bei chronischer Hepatitis B kann man allerdings mit antiviralen Arzneimitteln intervenieren (aufgrund der hohen Spontanheilungsrate besteht bei akuter Hepatitis B keine Indikation zur antiviralen Therapie). Zum Einsatz kommen Interferon α (auch pegyliert) für einen definierten Zeitraum von 48 Wochen und Nukleosid-Analoga (Entecavir, Tenoovir). Letztere müssen meist lebenslang angewendet werden. Lamivudin sollte laut RKI nur in Ausnahmefällen gegeben werden. Weltweit leben nach WHO-Schätzungen 257 Millionen Menschen mit einer chronischen Hepatitis B.
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