Das Hepatitis-C-Virus ist ein lineares, einsträngiges, umhülltes RNA-Virus mit Plusstrang-Polarität, das zur Familie der Flaviviren gehört. HCV besitzt eine ausgeprägte genetische Variabilität (Mutationsrate). Übertragen wird es vor allem durch infiziertes Blut, aber auch gemeinsam benutzte Utensilien bei Drogenkonsum sowie Hygienefehler bei medizinischen Eingriffen, Piercing und Tätowierungen sind als Ansteckungswege bekannt. Das Risiko einer sexuellen Infektion ist geringer als bei Hepatitis B, es steigt jedoch bei Verletzungen, Menstruation, ungeschütztem Analverkehr und harten Sexpraktiken. Das Risiko einer vertikalen Virustransmission von der Mutter auf das Kind gibt das RKI mit 3 bis 10 Prozent an, die mütterliche Viruskonzentration spielt hierbei eine Rolle.
Verläuft die Hepatitis C akut, heilt sie in 20 bis 50 Prozent der Fälle aus, entsprechend chronifizieren 50 bis 80 Prozent. Seit 2014 kann jedoch mit innovativen Antiviralia der chronischen Hepatitis C gut beigekommen werden. Häufig müssen die Patient:innen nur für acht bis zwölf Wochen oral therapiert werden, in 95 Prozent der Fälle heilt sodann die Hepatitis C komplett aus. Welche Wirkstoffe in welchen Kombinationen zum Einsatz kommen, hängt vom Genotyp des Virus, von GT, der Vorbehandlung, dem Grad der Leberfibrose, einer möglichen Nierenschädigung und dem Koinfektionsstatus ab. Das RKI schreibt dazu: „Derzeit ändern sich wegen der laufenden Neuzulassung direkt antiviral wirkender Substanzen die aktuellen Empfehlungen zur Therapie der Hepatitis C rasch.“
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